Milchverarbeiter Hochdorf schliesst Standort Hochdorf bis 2026

Die Hochdorf Holding hat Details zu ihrer bereits länger geplanten Umstrukturierung bekannt gegeben. Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung wird die Produktion von Hochdorf nach Sulgen verlagert.

Wie «Schweizerbauer» berichtet, soll die Produktion bis 2026 heruntergefahren werden. Nur die Anlagen, die für Babynahrung benötigt werden, werden in Sulgen neu aufgebaut. «Die Verlagerung sämtlicher Pulvertrocknungskapazitäten nach Sulgen würde hohe Investitionen bedingen», erklärt das Unternehmen. Diese seien durch die vergleichsweise tiefe Rentabilität des (Export-)Pulvermarktes am Kapitalmarkt nicht wirtschaftlich vertretbar.

In den kommenden Monaten will Hochdorf zusammen mit Kunden, Lieferanten und Branchenpartnern Lösungen erarbeiten. Milchbauern müssen neue Abnehmer finden und Schokoladenhersteller einen neuen Lieferanten. Das Unternehmen bleibt jedoch offen für potentielle Investoren – möglicherweise könnte die Milchpulver-Produktion so noch gerettet werden.

Die Schliessungspläne von Hochdorf wurden bereits vor zwei Jahren bekannt gegeben. Ursprünglich sollte der Umzug schon dieses Jahr stattfinden, wurde aber auf mittlerweile 2026 verschoben.

Hochdorfs Strategie konzentriert sich nun auf den Standort im Kanton Thurgau. Das Unternehmen will sich als «international wettbewerbsfähiges Kompetenzzentrum für Schweizer Babynahrung, hochmargige Milchpulverspezialitäten und Molkeveredlung» positionieren.

Die Umstrukturierung führt zur Streichung von 40 Stellen. Für diese Mitarbeiter käme der bereits 2022 mit der Mitarbeiterkommission vereinbarte Sozialplan zum Einsatz. Ab 2026 werden in Hochdorf noch die Bereiche Entwicklung, Verkauf, Marketing und Administration verbleiben mit insgesamt 90 Mitarbeitern.