Zwei Bernerinnen bestaunen in einem Möbelgeschäft der Migros einen stolzen Weihnachtsbaum. Was sie dann zu Hause auspacken, gleicht dem Ausstellungsstück kaum.
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Mit diesem Weihnachtsbaum von Micasa, dem Möbelhaus der Migros, war eine Kundin ganz und gar nicht zufrieden. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Bernerinnen kaufen vor Weihnachten eine Plastiktanne bei Micasa für 190 Franken.
  • Als sie den Baum zu Hause auspacken, sind sie überrascht – er sieht ganz anders aus.
  • Denn: Im Laden war er buschig und gross – doch gekauft ist er mickrig und «halbnackt».
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«Für 189 Franken hätte ich etwas anderes erwartet», sagt die Bernerin Belinda K.* (32) zu einem Foto von ihrem Weihnachtsbaum. Denn: Abgebildet ist ein mickriges Plastiktännchen mit wenigen Ästen und Nadeln.

«Das Ausstellungsstück im Laden hat mir sehr gut gefallen. Es war schön buschig und gross, sah fast aus wie ein echter Baum.»

K. und ihre Mutter gingen von einem lebenslangen Investment aus – und schlugen deshalb zu. Obwohl der Preis in der Micasa-Filiale in Schönbühl BE, dem Möbelhaus der Migros, sie ein wenig erstaunte.

«Aber eben, ich dachte, ich müsse dann nie mehr einen Weihnachtsbaum kaufen», erinnert sich die junge Frau. Sie zeigt ein Foto vom Baum, wie er auf der Verpackung aussieht. «So sah er auch im Laden aus – so habe ich ihn mir vorgestellt.»

«Das Ding war halbnackt»

Die Überraschung folgte beim Auspacken – was K. aus der Kiste holte, glich dem Ausstellungsstück nur sehr entfernt. «Das Ding war halbnackt und mickrig, es sah aus wie ein Lothar-Tannli (der Sturm, der 1999 durch die Schweiz fegte, Anm. d. Red.). Wenn man den Preis bedenkt, habe ich da schon gestaunt.»

Weihnachtsbaum
Was eigentlich so hätte aussehen sollen ...
Weihnachtsbaum
... kam ausgepackt deutlich schlichter daher.
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Bei der Migros ist man skeptisch – und glaubt, die Kundin habe den Baum nur nicht richtig auseinandergebogen. (Symbolbild)
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Das Geld gibt es aber sowieso retour. (Symbolbild)

Für die Bernerin gibt es nur eine Lösung: Sie bringt den Baum zurück ins Möbelgeschäft. «Der Mitarbeiter beim Kundendienst hat sehr gut reagiert und Verständnis gezeigt», lobt sie. Sie habe den vollen Preis in bar zurückerhalten.

Migros schiebt Kundin Schuld in Schuhe

Das Geschäft, das zur Migros gehört, zeichnet auf Anfrage von Nau.ch aber ein etwas anderes Bild – und schiebt Belinda K. die Schuld für den halbnackten Weihnachtsbaum in die Schuhe.

«Die Äste sind für den Transport sorgsam anliegend positioniert», erklärt Migros-Sprecherin Carmen Hefti. «Nach dem Auspacken können diese auseinandergebogen werden, um die volle Pracht des Baumes zu entfalten. So wird das versprochene Bild erreicht.»

Nur: «Soweit wir das mit dem Foto beurteilen können, handelt es sich aus unserer Sicht nicht um einen Mangel. Wir vermuten, dass eben dieses Auseinanderbiegen nicht komplett durchgeführt wurde.»

Haben Sie sich schon einmal einen teuren Fehlkauf geleistet?

Hoppla! Die junge Kundin verteidigt sich: «Es hiess in der Packungsbeilage, die Äste fallen von alleine. Und man sieht, dass der Baum oben schön buschig ist wie auf dem Bild. Aber unten hat es einfach zu wenig Äste – das hätte ich auch mit noch mehr Biegen nicht hingekriegt.»

Dass K. trotzdem den vollen Preis zurückerstattet bekam, ist für die Migros eine Selbstverständlichkeit. «Wir setzen Kundenzufriedenheit an oberste Stelle», betont Hefti. «Deshalb bieten wir eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie, sollten unsere Kundinnen und Kunden mit dem Produkt nicht vollständig zufrieden sein.»

Das sei Standard. «Es freut uns zu hören, dass die Leserin zufrieden ist.»

*Name der Redaktion bekannt

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