Drei Organisationen fordern, dass mehr Geld für die psychische Gesundheit von Jugendlichen zur Verfügung gestellt wird. Diese sei Corona-bedingt stark belastet.
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Eine Mitarbeiterin der «Dargebotenen Hand» spricht mit einem Anrufer. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Er soll mehr Geld für die psychische Gesundheit von Jugendlichen bereitgestellt werden.
  • Dies fordern die Dargebotene Hand, Pro Mente Sana und Public Health Schweiz.
  • Ihnen zufolge braucht es einen Ausbau der bestehenden Angebote.

Die Dargebotene Hand, die Stiftung Pro Mente Sana und der Fachverband Public Health Schweiz haben 125 Millionen Franken Soforthilfe gefordert. Dies, um den Zugang zu niederschwelligen Hilfs- und Therapieangeboten für Jugendliche und junge Erwachsene zu verbessern.

Die psychische Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei aufgrund der Corona-Pandemie stark belastet. So heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der Organisationen vom Montag.

Die einschränkenden Massnahmen hätten zu Einsamkeit, Schulstress, Unsicherheit auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt und zu Zukunftsängsten geführt.

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Eine Jugendliche mit ihrer Mutter wird von einer Psychotherapeutin betreut. - Keystone

«Themen wie psychisches Leiden, Einsamkeit und Gewalt haben bei den Anrufen von Jugendlichen um mehr als 100 Prozent zugenommen.» So wird beispielsweise die Geschäftsführerin der Dargebotenen Hand, Sabine Basler, zitiert. Auch die mittlere Gesprächsdauer habe sich 2020 deutlich erhöht.

Es braucht gemäss den drei Organisationen jetzt einen raschen Ausbau bestehender Angebote. Dies, damit psychische Belastungen vermindert und daraus resultierende Erkrankungen verhindert oder behandelt werden können. Dass ein junger Mensch in einer psychischen Krise teilweise mehrere Monate auf ein Versorgungsangebot warten müsse, sei unhaltbar.

Organisationen wollen 125 Millionen Franken Soforthilfe

Die Dargebotene Hand, die Stiftung Pro Mente Sana und der Fachverband Public Health schlagen vor: jetzt 125 Millionen Franken Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Dies für dringliche Massnahmen für mehr Therapieplätze und niederschwellige Angebote. Der Betrag sei vergleichbar zum Förderprogramm über 50 Millionen Franken für die Entwicklung von Medikamenten.

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Anonym, kostenlos und stark gefragt: Das Sorgentelefon 143 berät Menschen mit den unterschiedlichsten Sorgen und Problemen. (Symbolbild) - Keystone

Es sei eine Illusion zu glauben, dass sich die Probleme mit den Lockerungsschritten von selbst erledigen würden. Mit gravierenden Folgen für die betroffenen Jugendlichen und ihre Familien sei zu rechnen. In wenigen Jahren würden psychische Erkrankungen die grösste gesundheitliche Herausforderung für die Schweiz sein und Gesellschaft und Wirtschaft massiv beeinträchtigen.

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