Die Geochemikerin Denise Mitrano wird vom Schweizer Nationalfonds (SNF) mit dem diesjährigen Marie Heim-Vögtlin-Preis ausgezeichnet. Sie hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Mikro- und Nanoplastikteilchen in Gewässern, Böden und Organismen nachverfolgen lässt.
Denise Mitrano von der ETH Zürich wird mit dem diesjährigen Marie Heim-Vögtlin-Preis geehrt. Sie entwickelte ein Verfahren, um die Verbreitungswege von Mikro- und Nanoplastikteilchen nachzuverfolgen. (Pressebild)
Denise Mitrano von der ETH Zürich wird mit dem diesjährigen Marie Heim-Vögtlin-Preis geehrt. Sie entwickelte ein Verfahren, um die Verbreitungswege von Mikro- und Nanoplastikteilchen nachzuverfolgen. (Pressebild) - sda - SNF/Cornelia Vinzens
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bisher war es kaum möglich zu ermitteln, wie sich winzigste Plastikteilchen in der Umwelt verbreiten.

Die ETH-Forscherin tüftelte in den vergangenen Jahren an einem Verfahren, wobei sie Plastikteilchen mit Metallen markierte. Der Clou: Metalle lassen mit deutlich empfindlicheren und schnelleren Methoden aufspüren als Plastik.

Für ihre Leistungen erhält die gebürtige Amerikanerin nun den mit 25'000 Franken dotierten Marie Heim-Vögtlin-Preis, wie der SNF am Mittwoch mitteilte.

Mitrano wies beispielsweise nach, dass über 95 Prozent des Mikro- und Nanoplastiks, das in Abwasser gelangt, im Klärschlamm verbleibt. Auch fand die Forscherin heraus, dass Mikroplastik von Pflanzen aufgenommen werden und bei diesen eine Stressreaktion hervorrufen. Zudem veröffentlichte sie gemeinsam mit einem deutschen Kollegen eine Beurteilung zu den neuen Definitionen und Vorschriften der European Chemicals Agency ECHA zu Mikroplastik.

Der Marie Heim-Vögtlin-Preis würdigt hervorragende Nachwuchsforscherinnen, die andere junge Wissenschaftlerinnen inspirieren sollen. So betont auch Mitrano, wie sehr es sie freut, nun selbst ein Vorbild sein zu dürfen. «Vor allem möchte ich junge Frauen dazu ermuntern, selbstbewusst ihren eigenen Ideen nachzugehen und sich auch von Kritik und Misserfolgen nicht zu sehr beirren zu lassen», sagte die Forscherin, die seit 2020 als Assistenzprofessorin eine eigene Forschungsgruppe leitet. Es brauche Mut, aber es lohne sich.

Die Namensgeberin des Preises, Marie Heim-Vögtlin, wurde 1868 als erste Schweizerin zum Studium an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich zugelassen. Sie zählt zu den Vorreiterinnen im Kampf der Frauen für den Zugang zu akademischer Bildung.

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