Maillard ruft zu Widerstand gegen extreme Rechte auf
Gewerkschaftschef Pierre-Yves Maillard pries in seiner 1.-Mai-Rede in Le Sentier VD die Solidarität der Arbeitswelt.

Gewerkschaftschef Pierre-Yves Maillard hat in seiner Rede zum 1. Mai am Donnerstagmittag in Le Sentier VD die verbindende Solidarität der Arbeitswelt gepriesen. Angesichts des Aufstiegs der extremen Rechten und autoritärer Strömungen in mehreren Ländern rief er zu kollektivem Widerstand auf.
«Unsere Welt scheint zu kippen und der traditionelle Mobilisierungstag der Arbeiterinnen und Arbeiter bekommt eine andere Dimension. Man spürt das Bedürfnis, zusammen zu sein, sich zu zeigen und Widerstand auszudrücken gegen das, was kommt und uns angreift», sagte der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) im Vallée de Joux.
Pierre-Yves Maillard warnt vor den Siegen der extremen Rechten weltweit
«Die Siege oder Zuwächse der extremen Rechten in den USA, Deutschland, Italien, Österreich, Argentinien, Israel und so vielen anderen Demokratien lösen Besorgnis aus und führen zu neuen und heilsamen Mobilisierungen», fuhr der Waadtländer SP-Ständerat fort. «Auch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen rufen Empörung und Befürchtungen hervor, ebenso wie die diktatorischen und fanatischen Vorstösse im Iran, in der Türkei, in Russland, in China und anderswo», fügte er hinzu.
«Für viele Menschen, die in diesen unruhigen Zeiten nach Hoffnung suchen, wird die organisierte und mobilisierte Arbeitswelt zu einer Ressource, fast zu einem Zufluchtsort», so Maillard. «Wir tragen also eine Verantwortung. Diese Verantwortung ist umso grösser, als in den Demokratien, die von innen heraus angegriffen werden, noch immer nicht die politischen Kräfte des Fortschritts und der Solidarität entstehen, die wir so dringend brauchen würden», ergänzte Maillard.
Die Gewerkschaften und die Arbeiterbewegung könnten ein mangelhaftes politisches Angebot nicht ersetzen, sagte Maillard weiter. Das sei auch nicht deren Aufgabe. «Aber wir haben die Verantwortung, Einfluss auf die Politik zu nehmen und den Bedürfnissen und Bestrebungen der Arbeitswelt im politischen Feld Gehör zu verschaffen», sagte der SGB-Präsident weiter.