Luzerner Kantonsspital: «Ich musste zusehen, wie er stirbt»
Am Luzerner Kantonsspital stirbt der einjährige Nelian. Seine Mutter Anduena Rusiti erhebt schwere Vorwürfe und fordert Konsequenzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Anduena Rusiti verliert ihren einjährigen Sohn Nelian im Luzerner Kantonsspital.
- Geht es nach der Mutter, hat das Team im Spital zu spät reagiert.
- Deshalb soll künftig «Martha’s Rule» eingesetzt werden, welches Eltern unterstützt.
Anduena Rusiti aus Baar verlor im Februar ihren einjährigen Sohn Nelian. Sie war in seinen letzten Minuten bei ihm und versuchte, ihm Trost zu spenden.
Für Rusiti ist laut «Blick» klar: Ihr Sohn hätte gerettet werden können.
Die Mutter wirft dem Luzerner Kantonsspital vor, ihre Sorgen nicht ernst genommen zu haben. Immer wieder habe sie um Hilfe gebeten, doch sie sei als überbesorgte Mutter abgetan worden.
Beschwerden wurden nicht gehört
Nelian und sein Zwillingsbruder kamen im Februar 2024 zu früh zur Welt. Während der Bruder nach einer Erkrankung stationär aufgenommen wurde, schickten die Ärzte Nelian zunächst nach Hause.
Als sich sein Zustand verschlechterte, brachte Rusiti ihn erneut ins Spital. Erst als die Sauerstoffsättigung gefährlich abfiel, reagierte das Team.

Für die Mutter und ihren Sohn kam jede Hilfe zu spät, wie sie gegenüber «Blick» schildert. «Ich musste zusehen, wie er stirbt», berichtet Anduena Rusiti.
Spital verteidigt Vorgehen
Das Luzerner Kantonsspital betont, das Behandlungsteam habe alles Menschenmögliche unternommen. Die Erkrankung sei besonders schwer und rasant verlaufen.
Rusiti zweifelt jedoch daran und fordert, dass Eltern künftig ernster genommen werden. Sie will verhindern, dass andere Familien ähnliches erleben müssen.
Neue Regel soll Familien stärken
Nach dem tragischen Vorfall wandte sich Rusiti an die Spitalleitung. Der Chefarzt des Kinderspitals kündigte an, sich für die Einführung von «Martha’s Rule» einzusetzen.
Diese Regel soll es Eltern ermöglichen, jederzeit eine unabhängige Untersuchung ihres Kindes zu verlangen. Rusiti begrüsst diesen Schritt, betont aber, dass die Regel schweizweit eingeführt werden müsse.