Luzern: Gauner setzten Pfarrer während Beichte unter Druck!
In Luzern standen zwei Kosovaren wegen Betrugs vor Gericht. Sie hatten von einem Pfarrer grosse Summen Geld ergaunert.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Pfarrer in Luzern wurde Opfer eines gewerbsmässigen Betrugs zweier Kosovaren.
- Insgesamt hatten die Männer 300'000 Franken ergaunert.
- Für beide wurde Landesverweise ausgesprochen, aber sie haben Berufung eingelegt.
Zwei Männer aus dem Kosovo wurden vom Luzerner Kriminalgericht wegen gewerbsmässigen Betrugs verurteilt. Sie hatten einem Pfarrer mit Lügen Geld entlockt und über 300'000 Franken erschwindelt.
Der 38-jährige IV-Rentner erhielt eine Freiheitsstrafe von 20 Monaten. Laut Gericht erschwindelte er zwischen 2014 und 2018 hundert Darlehen in Höhe von 150’000 Franken. Aufgrund seiner Spielsucht muss er zusätzlich in ambulante Behandlung.
Sein Komplize, ebenfalls 38 Jahre und hochverschuldet, wurde zu 27 Monaten bedingter Haft verurteilt. Er hatte 20 Darlehen im Gesamtwert von 165’000 Franken beantragt und war in viele der Betrügereien als Mittäter involviert.
Druck auf den Pfarrer
Wie das «Zofinger Tagblatt» berichtet, setzten die Betrüger den Pfarrer während der Beichte unter Druck. Der IV-Rentner berichtete von drückenden Schulden und drohendem Gefängnis. Er habe angeblich Geld benötigt, um kranke Verwandte im Kosovo zu besuchen.
Ab 2017 trat der zweite Beschuldigte in Erscheinung. Zunächst fuhr er seinen Komplizen nur, bat aber bald selbst um Darlehen. Sein Vorwand war, ein eigenes Gipsergeschäft gründen zu wollen.
Komplizen übernehmen das Geschäft
Das Gericht bestätigte, dass der Pfarrer aufgrund seiner Berufung leichtgläubig war, ihm jedoch keine Opfermitverantwortung vorgeworfen werden könne.
Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, da die Verurteilten Berufung eingelegt haben. Zudem wurde beschlossen, dass beide Männer für mehrere Jahre aus der Schweiz ausgewiesen werden sollen.