Der Stadtpräsident von Lugano, Marco Borradori, ist im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Herzstillstandes gestorben.
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Der Luganeser Stadtpräsident Marco Borradori ist im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Luganeser Stadtpräsident Marco Borradori ist gestorben.
  • Der 62-Jährige erlitt einen Herzstillstand.
  • Das Filmfestival von Locarno stellte das Programm um, um den Verstorbenen zu würdigen.

Der Luganeser Stadtpräsident Marco Borradori ist gestorben. Das teilte die Stadt Lugano am Mittwochabend mit. Der 62-Jährige war am Dienstag wegen eines Herzstillstandes ins Tessiner Herzzentrum eingeliefert worden.

Sein Herzkreislauf konnte seit der Einlieferung am Dienstagmittag nur noch mit maschineller Unterstützung aufrechterhalten werden. Am Mittwochmorgen machten die Ärzte des Herzzentrums in einer Medienkonferenz deutlich, dass Borradoris Überlebenschancen gering seien. Sämtliche Organe hätten in Folge des Herzstillstands eine Schädigung erlitten, insbesondere auch das zentrale Nervensystem.

Filmfestival Locarno stellte Programm um

Wie sehr Marco Borradoris Zusammenbruch das Tessin bewegte, zeigte am frühen Mittwochabend ein Anlass am Filmfestival Locarno. Das Programm wurde kurzerhand umgestellt und auf den geselligen Teil wurde verzichtet.

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Der Luganeser Stadtpräsident Marco Borradori hat einen Herzstillstand erlitten. - sda - KEYSTONE/Ti-Press/ELIA BIANCHI

Er habe vielen Wochen überlegt, was er heute sagen wolle, begann der Präsident des Tessiner Grossen Rats Nicola Pini. «Ich wollte euch sagen, dass die 74. Ausgabe ein Festival der Hoffnung wird, dass es die Rückkehr zum Leben wird, die Rückkehr zum Zusammensein.» Doch jetzt fehle hier ein Mann, der das Leben liebe, der die Menschen liebe und den Sport.

Marco Borradori war im Tessin über die Parteigrenzen hinaus beliebt

Marco Borradori war in der Südschweiz über die Parteigrenzen hinaus äusserst beliebt. Er galt als umgänglich und war im Ton stets freundlich. Borradori verkörperte eine Lega, die als Teil der Exekutive pragmatisch, umgänglich und kompromissbereit agierte.

Politisch stand Borradori in den letzten Monaten unter grossem Druck. Zu den heikelsten und umstrittensten Dossiers gehörten der Flughafen Lugano-Agno, dessen Betreiberin im April 2020 das Handtuch geworfen hatte. Sowie das vom Movimento per il Socialismo (Mps) bekämpfte geplante neue Fussballstadion für den FC Lugano.

Borradoris Parteikollege und Vize-Stadtpräsident Michele Foletti übernimmt interimistisch die Geschäfte des Verstorbenen.

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