Der Bund gab 2020 drei Millionen Franken für Herdenschutz aus. Für das Monitoring der Luchse, Bären und Wölfe werden jährlich 650'000 Franken ausgegeben.
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Der Luchs starb im 19. Jahrhundert in der Schweiz aus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund gibt jährlich fast 4 Millionen Franken im Zusammenhang mit Grossraubtieren aus.
  • Der grösste Teil fliesst in den Herdenschutz.

Das Budget alleine für das Bundesprogramm für den Herdenschutz schlug im Jahr 2020 mit rund 3 Millionen Franken zu Buche. Dies schreibt der Bundesrat am Donnerstag in einer Antwort auf eine Interpellation von Nationalrat Franz Ruppen (SVP/VS).

Luchse & Co. werden beobachtet

Mit rund 70 Prozent der Summe würden Landwirte bei der Zucht, Ausbildung und Haltung von Herdenschutzhunden unterstützt. Sowie beim Aufbau für Herdenschutzmassnahmen. Mit dem Rest würden zwei Beratungsfachstellen und die Planungsarbeit der Kantone mitfinanziert.

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Ein Herdenschutzhund bewacht eine Schafherde. (Symbolbild) - Keystone

Für das Monitoring der Grossraubtiere belaufen sich die Kosten 650'000 Franken pro Jahr. Zu diesen Tieren zählen Wölfe, Luchse, Bären und Goldschakale. Hinzu kommen rund 200'000 Franken pro Jahr für die genetischen Analysen (DNA-Proben), welche ebenfalls vom Bund getragen werden.

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Luchse gehören zu den geschützten Tieren. - Keystone

Bei der Rissentschädigung kommt der Bund für 80 Prozent der vom Wolf gerissenen Nutztiere auf. Im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre gab der Bund dafür jährlich 138'000 Franken aus.

Kostenaufwand durch Ausbreitung des Wolfes steigt

Franz Ruppen schreibt in seiner Interpellation, dass wegen der Ausbreitung des Wolfes der Kostenaufwand auf allen Ebenen sprunghaft ansteige. Das vom Bund vorgegebene Herdenschutzkonzept führe bei wachsender Wolfspopulation zu einem ständig steigenden finanziellen und personellen Aufwand. Dieser sei kaum mehr zu bewältigen. Dadurch würde in erster Linie die kleinstrukturierte Landwirtschaft der Berggebiete von der Bildfläche verschwinden.

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Nationalrat Franz Ruppen (SVP-VS). - Keystone

Der Bundesrat schreibt dazu, dass die Anpassung der Betriebsstrukturen von Kleinviehhaltern an die Grossraubtiersituation tatsächlich mit Mehrkosten verbunden sein könne. Er will aufzeigen, welche Auswirkungen die Ausbreitung von Grossraubtieren in der Schweiz auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Berggebietes hat. Dies im Rahmen des Berichts «Strukturwandel als Folge der Wolfspräsenz» der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates.

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