Lockdown hat Luftqualität nur gering verbessert

Keystone-SDA
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Bern,

Der verminderte Verkehr im Corona-Jahr 2020 hat sich positiv auf die Luftqualität ausgewirkt. Allerdings war der Vorteil nur gering.

Luftverschmutzung
Luftverschmutzung durch Abgasausstoss von einem Auto. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Lockdown 2020 hat sich die Luftqualität verbessert.
  • Allerdings waren die Auswirkungen nur gering.
  • Die Grenzwerte für Stickstoffoxid wurden eingehalten, sonst blieb der Wert gleich.

Die Pandemie-Massnahmen und die damit verbundene Reduktion des Strassenverkehrs haben die Luftqualität 2020 verbessert. Allerdings nicht allzu stark: Die Grenzwerte für Ozon wurden erneut überschritten, diejenigen für lungengängigen Feinstaub zumindest auf der Alpensüdseite.

Stickstoffoxid-Werte eingehalten

Immerhin wurden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid an strassennahen Mess-Standorten im Gegensatz zum Vorjahr eingehalten. Ansonsten unterscheidet sich der Luftqualitätsbericht 2020 des Bundesamts für Umwelt (Bafu) kaum von demjenigen des Jahres 2019, die Empfehlungen bleiben wörtlich dieselben: «Die Fortführung einer konsequenten Luftreinhalte-Politik ist unabdingbar, um auch die verbleibenden übermässigen Immissionen nachhaltig zu beseitigen».

Verkehr
Der Strassenverkehr am Abend. - AFP/Archiv

Insbesondere der Ausstoss von Ammoniak, Stickoxiden, flüchtigen organischen Verbindungen, lungengängigem Feinstaub sowie krebserregenden Stoffen wie Dieselruss, Benzo(a)pyren oder Benzol müssen gemäss Bericht weiter gesenkt werden. Die technischen Möglichkeiten zur Emissionsminderung sollen bei allen Quellen ausgeschöpft werden.

Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist 2020 vor allem während der beiden Pandemie-Schüben im Frühling und im Herbst zurückgegangen - in der ersten Massnahmephase deutlich stärker als in der zweiten. Allerdings war die Reduktion nicht ganz so stark wie der Rückgang des Verkehrsvolumens durch Lockdown und Homeoffice.

Witterung trug zur Luftqualität bei

Die ab Mitte März 2020 gemessenen tiefen Konzentrationen seien nur teilweise durch das geringere Verkehrsvolumen bedingt, die Witterung, beispielsweise die Windstärke, sei mitbestimmend, so das Bafu.

Die detaillierten Untersuchungen der Empa hätten ergeben, dass rund die Hälfte der Abnahme des Jahresmittels den Corona-Massnahmen zugeordnet wird, die andere Hälfte der generellen Konzentrationsabnahme.

schlechte luft
Schlechte Luftqualität birgt Gesundheitsrisiken. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Abseits von Strassen sei der Einfluss dieser Massnahmen ohnehin deutlich geringer, da die meisten anderen Schadstoffquellen wie Heizungen, Industrie, Gewerbe oder Landwirtschaft kaum Emissionsminderungen aufwiesen.

«Die Luftbelastung in der Schweiz konnte seit Mitte der 1980er Jahre deutlich verringert werden», lautet das Fazit wie schon letztes Jahr. Das sei den emissionsmindernden Massnahmen in der Schweiz und anderen Ländern Europas zu verdanken.

«Die Messresultate des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (Nabel) belegen den Erfolg der bisherigen Luftreinhaltepolitik von Bund, Kantonen und Gemeinden».

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