«Glarner verpiss dich» – fordert die Revolutionäre Jugend Zürich mit einem Transparent. Wer wollte für den Frauenstreik den Glarner-Boykott versuchen?
Frauenstreik Demo Andreas Glarner
Frauenstreik-Aktivistinnen versuchten den Zugang zu einem Referat von Andreas Glarner (SVP) zu verhindern. Es wurden auch Petarden gezündet. - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ca. 40 Frauen versuchten, einen Auftritt von Andreas Glarner (SVP) zu boykottieren.
  • Glarner sei ein «rechter Hetzer», «Rassist» und «Sexist» und müsse darum gestoppt werden.
  • Verantwortlich zeichnet das linke Kollektiv «Revolutionäre Jugend Zürich», kurz RJZ.
  • Die RJZ sorgte bereits früher innerhalb der Linken Kreise für Unverständnis.

Er hat dafür gesorgt, dass seine reiche Gemeinde Oberwil-Lieli keine Asylsuchende aufnehmen muss. Augenblicklich wurde Andreas Glarner national bekannt. Und zum SVP-Asylchef ernannt.

Seine Ansichten tat Glarner auch am Montagabend, im Zuge einer Veranstaltung der rechten «Schweizerzeit» kund. Allerdings um ein Haar ohne Publikum.

Mit Transparenten und Petarden

Im Namen des Frauenstreiks hatten etwa 40 Personen versucht, den Zutritt zu Glarners Referat zu verhindern. Einige waren vermummt, andere zündeten Petarden.

SVP Frauenstreik Andreas Glarner
Der Flyer zu Andreas Glarners Referat in der Zürcher Innenstadt. - zvg

Glarner sprach von «Gewalt gegen Senioren». Die Aktivisten wiederum nannten Glarner einen «rechten Hetzer», «Rassisten» und «Sexisten». Doch woher genau kommen die Beschuldigungen?

«Revolutionäre Jugend Zürich»

Auf Facebook hat die «Revolutionäre Jugend Zürich», kurz RJZ, ein Bekennerschreiben veröffentlicht.

Frauenstreik revolutionäre jugend zürich
Kampf dem Glarner –im Namen des Frauenstreiks. - Facebook / RJZ

«Wir Frauen haben uns dem Sexisten und Rassisten Andreas Glarner und seinen AnhängerInnen in den Weg gestellt.» Denn: «SVP-Nationalrat Glarner ist für seine fremdenfeindliche und hetzerische Politik bekannt».

In den sozialen Medien hetze er «gegen Frauen, AusländerInnen und alle die nicht in sein reaktionäres Weltbild passen».

Linksextreme am Frauenstreik?

Solch «reaktionäre Hetzer» sollen keine Plattform bekommen, fordern die Frauen. «Keinen Fussbreit den Faschisten, kein Millimeter den Sexisten».

Doch wie stark gehen die Aktionen des RJZ selber in Richtung Hetze?

Immer wieder kam es zu Konfrontationen mit der Polizei. Oft bei den 1.Mai Kundgebungen. Auch die Zürcher Juso hat sich mehrfach von der RJZ distanziert.

Demonstration statt Demokratie?

«Wir sind als Plenum Teil des Revolutionären Aufbaus Zürich. Die RJZ richtet sich an Jugendliche aller Art», schreibt die RJZ auf ihrer Homepage. Die Gruppe ist weit links aussen angesiedelt und hat für ihre Interessen eine klare Strategie entwickelt.

Frauenstreik Männer Väter
Sind Männer am Frauenstreik willkommen - Keystone

«Wir halten nichts davon stundenlang im Parlament zu sitzen oder Namen auf Wahllisten zu schreiben», erklären die revolutionären Jugendlichen. Dass auf dem altbekannten Weg Politik gemacht werden könne, glauben sie nämlich nicht.

Lieber gehe man an Demos, organisiere Partys, Konzerte oder schreibe Flugblätter.

Zwist mit der Zürcher Juso

Einige Aktionen sorgten auch unter den Linken Genossen für Konsternation. Der Zwist zwischen der Zürcher Juso und der RJZ schaffte es gar mehrfach in die Medien.

Wie sehr sich die Mehrheit der Frauenstreik-Beteiligten über die Aktion freut, bleibt darum fraglich.

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