Lieferung von Aufklärungsdrohnen verzögert sich um zwei Jahre
Die Schweiz wird zwei weitere Jahre auf bei einem israelischen Unternehmen bestellte Aufklärungsdrohnen warten. Dies teilte das Bundesamt für Rüstung mit.

Die Lieferung der bei einem israelischen Unternehmen bestellten Aufklärungsdrohnen für die Schweiz ist noch einmal um zwei Jahre verschoben worden. Grund dafür sind laut dem Bundesamt für Rüstung Armasuisse die unsichere Lage im Nahen Osten und die technischen Probleme vom vergangenen Frühjahr.
Armasuisse habe sich mit der Lieferantin der Drohnen des Systems ADS-15 auf eine Projektverlängerung bis Ende 2026 geeinigt, teilte das Bundesamt am Mittwoch mit.
Garantieverlängerung als Kompensation
Als Kompensation müsse die Firma Elbit die Garantiefrist um zwei Jahre verlängern und zusätzliche Ersatzteile sowie Material für den Betrieb der Drohnen im Wert eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags liefern. Zusätzlich drohen der Firma Strafzahlungen, falls sie erneut nicht rechtzeitig liefert.
Die Lieferfirma arbeite aufgrund der unsicheren Lage im Nahen Osten unter erschwerten Bedingungen, hiess es als Begründung. So sei es auch nicht möglich, dass Schweizer Spezialistinnen und Spezialisten für die Abnahme der Drohnen nach Israel reisen können.
Technischer Vorfall sorgte für Verzögerungen
Als weiteren Grund nennt Armasuisse den technischen Zwischenfall bei einem Testflug im vergangenen März. Der Flugbetrieb der bereits gelieferten Drohnen musste für mehrere Wochen unterbrochen werden.
Für die Verzögerungen, die durch den Vorfall entstanden sind, habe die Lieferantin bereits Konventionalstrafen bezahlen müssen, so Armasuisse. Weitere Kompensationen für die entstandenen Kosten seien in Verhandlung.
Einsatz ab 2019 geplant
Die ersten zwei der insgesamt sechs neuen Aufklärungsdrohnen aus Israel waren der Luftwaffe erst Ende Januar ausgehändigt worden, Jahre später als geplant. Eine dritte Drohne ist bei Armasuisse in Testung. Auf einem Flug mit dieser Drohne ereignete sich der Zwischenfall.
Eigentlich hätten die Drohnen ab 2019 fliegen sollen – in jenem Jahr waren die Vorgänger-Fluggeräte des Typs Ranger ausgemustert worden. Der Ersatz verzögerte sich aber bereits einmal, weil die Lieferfirma in Israel den Aufwand der Herstellung unterschätzt hatte, und auch wegen der Covid-19-Pandemie.