Liefer-Ärger: Päckli werden mitten in Stadt einfach vor Tür gestellt
Die Päckli-Lieferungen der Schweizer Online-Grössen Digitec und Galaxus geben zu Reden. Im Fokus: Auslieferer Planzer und kaputte oder falsch deponierte Pakete.

Das Wichtigste in Kürze
- Planzer-Lieferungen von Digitec- und Galaxus-Päckli sorgen immer wieder für Unmut.
- Sie würden einfach vor der Tür deponiert ohne zu läuten oder seien beschädigt, so Kunden.
- Digitec Galaxus nimmt seinen Auslieferer in Schutz. Planzer sei ähnlich gut wie die Post.
Päckli-Lieferungen von Galaxus und Digitec sorgen immer wieder für rote Köpfe.
Denn: Mit den Auslieferungen des Online-Riesen-Partners Planzer läuft nicht immer alles, wie es sollte.
Das berichten gegenüber Nau.ch mehrere Lesende. So beispielsweise Lars L.* aus Basel.
Er regt sich über Päckli von Digitec und Galaxus auf, die von Planzer einfach vor die Tür gestellt werden. Und das mitten in der Stadt, direkt neben einer Tramhaltestelle!
Planzer stellt Paket ohne zu läuten vor Tür
Brisant ist, dass Planzer die Päckli vor der Tür deponierte, obwohl Lars L. ausdrücklich nur Lieferungen innerhalb des Hauses erlaubt hat.
Was das Ganze noch schlimmer macht: Zum Zeitpunkt der Päckli-Auslieferung ist jeweils jemand zu Hause. Doch geläutet, um auf die Lieferung aufmerksam zu machen, wird durch Planzer nicht.

Auch in Bern hat man Probleme mit dem Auslieferer Planzer. Lukas L.* berichtet von zu spät gelieferten und kaputten Päcklis. Und ebenfalls davon, dass die Lieferungen nicht durch Läuten angekündigt wurden, wenn jemand zu Hause war.
Besonders aufgeregt hat ihn ein Fall: «Als ich mein Päckli aus dem Briefkasten zog, sah es aus, als hätte eine Kuh auf ihm herumgekaut.»
Planzer bedauert jeden einzelnen Fall
Recht geben den beiden Lesern auch zahllose Kommentare auf der Website von Digitec. Dort ist die Rede von gestohlenen Päckli. Und von Paketen, die sogar zu falschen Wohnblöcken gestellt wurden.
Ebenfalls ein Thema: Viele Lieferungen durch Planzer kommen verspätet an. Meist wird diese Verspätung aber erst am Ende des Tages angekündigt. Sehr zum Unmut der Kundschaft, die extra zu Hause bleibt, um das Paket in Empfang zu nehmen.
Planzer erklärt zur Kritik gegenüber Nau.ch: «Wir bedauern es sehr, wenn Lieferungen nicht einwandfrei funktionieren. Und wir entschuldigen uns für jeden einzelnen Fall.»
«Menschen machen Fehler»
Zwar seien die etwa 700 Fahrerinnen und Fahrer geschult, so das Logistik-Unternehmen. «Dennoch kann es vorkommen, dass eine Lieferung nicht reibungslos abläuft.»
Denn: «Bei uns arbeiten Menschen, und Menschen machen Fehler. Entscheidend ist, dass wir daraus lernen und uns kontinuierlich verbessern.»
Zudem stellt Planzer klar: «Das Klingeln an der Tür gehört zum Lieferservice dazu.» Wer etwas anderes erlebe, solle darauf hinweisen. So helfe man mit, die Mitarbeitenden weiter zu sensibilisieren.
«Es gibt auch Kundinnen und Kunden, die uns mitgeteilt haben, dass sie das Klingeln als störend empfinden», erklärt Planzer zudem. «Ihnen genügt die Benachrichtigung per E-Mail, wenn ein Paket deponiert wurde.»
Digitec und Galaxus kennen das Problem schon länger
Bekannt ist das Problem mit Planzer auch bei Digitec und Galaxus.
Bereits im März 2024 wendete sich der Online-Riese deshalb mit einer Mitteilung an seine Kundschaft. Und erklärte, warum man trotz der negativen Rückmeldungen weiterhin auf Planzer setze.
Argumente damals: Planzer als Traditionsunternehmen rette Jobs. Zudem sei das Unternehmen ähnlich gut wie die Post. Mit dem Unterschied, dass man Letzterer Fehler eher verzeihe.
«Digitec Galaxus versteht den Ärger der Kundschaft und nimmt ihn ernst», hiess es damals. Man arbeite mit Planzer daran, Verbesserungen zu erzielen.
«Planzer ist fast so gut wie die Post»
Gegenüber Nau.ch sagt der Online-Riese über ein Jahr danach: «Planzer ist bei der Paketzustellung heute fast so gut wie die Post.»
Die Post stelle 97 Prozent der Päckli rechtzeitig zu. Bei Planzer seien es 96 Prozent. Auch bei der Zufriedenheit falle Planzer nicht ab. Das Unternehmen erreiche 87 Prozent Kundenzufriedenheit, die Post 91 Prozent.
Zudem gebe es die Möglichkeit, die Post als Wunschversand zu wählen. Aber, so Digitec Galaxus: «Unsere Kundschaft gibt bei weniger als fünf Prozent aller Bestellungen eine Präferenz an.»
*Namen der Redaktion bekannt