Dem Leiter einer Kita in Allschwil BL werden sexuelle Handlungen mit Kindern vorgeworfen. Nun muss er in Untersuchungshaft.
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Der Leiter einer Kinderkrippe von Globegarden sitzt in U-Haft. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Allschwil BL wurde ein Krippenleiter in Untersuchungshaft gesetzt.
  • Dem 35-Jährigen werden sexuelle Handlungen mit Kindern vorgeworfen.

Der Leiter einer Kinderkrippe in Allschwil BL ist in U-Haft gesetzt worden. Gegen den Mann läuft ein Strafverfahren wegen sexuellen Handlungen mit Kindern.

Konkret geht um einen Vorfall vom 6. Dezember, wie ein Sprecher der Baselbieter Staatsanwaltschaft vergangenen Freitag auf Anfrage zu Berichten in verschiedenen Medien sagte. Nun werde abgeklärt, ob es neben dem einen Kind noch weitere Opfer gibt.

Zugetragen hat sich der Übergriff in einer Kita der Firma Globegarden, die in der ganzen Deutschschweiz Kinderbetreuungsstätten betreibt. Dem Unternehmen zufolge hatte eine Mitarbeiterin der Krippe Allschwil eine «Grenzüberschreitung im sexuellen Bereich an einem Kind» beobachtet. Daraufhin wurde umgehend die Polizei verständigt.

Leiter der Kita ist mutmasslicher Täter

Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um den 35-jährigen Krippenleiter, der gleichentags festgenommen wurde. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft sitzt er seither in Untersuchungshaft.

Globegarden hat den Krippenleiter mit sofortiger Wirkung entlassen. Der Mann hatte seinen Job erst Anfang April im Rahmen eines Wechsels der Trägerschaft der seit 2012 bestehenden Krippe angetreten.

Keine Hinweise bei Bewerbungsverfahren

Gemäss Angaben von Globegarden wurde das Bewerbungsdossier des ehemaligen Krippenleiters im Mehraugenprinzip geprüft. Ausserdem wurden neben Referenzen auch ein Sonderprivatauszug aus dem Strafregister eingeholt. Dieses für alle Mitarbeitenden üblich Verfahren habe zu keinen Hinweisen geführt, die gegen eine Anstellung gesprochen hätten.

Globegarden zeigt sich in einer Mitteilung «geschockt und zutiefst erschüttert». Der Schutz und die Sicherheit aller Kinder hätten für das Unternehmen oberste Priorität. Bei Grenzüberschreitungen gelte Nulltoleranz.

Weitere Familien betroffen?

Die Eltern der in der Allschwiler Krippe betreuten Kinder seien über den Vorfall informiert, hält Globegarden weiter fest. Zwei weitere Familien stünden wegen möglichen Grenzüberschreitungen in Kontakt mit der Polizei.

Die Krippe in Allschwil bleibt der Betreiberin zufolge weiterhin zu den üblichen Zeiten geöffnet. Die Angestellten erhalten Unterstützung von Notfallpsychologen und einer psychologischen Fachberaterin.

Weitere Vorwürfe gegen Globegarden

Globegarden ist erst diese Woche ins Schussfeld der Kritik geraten. In einem Artikel des Onlinemagazins «Republik» erhoben ehemalige Mitarbeiterinnen schwere Vorwürfe gegen die Kinderkrippen-Kette. Sie klagten über schlechte Arbeitsbedingungen und chronischen Personalmangel, wodurch es immer wieder gefährliche Situationen gebe.

In der Folge reagierte die Stadt Zürich. «Wir werden die Krippenleitung mit den Vorwürfen konfrontieren und eine Stellungnahme einfordern». Dies sagte eine Sprecherin der Stadt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» vom Donnerstag.

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