Staatsanwältin in Thun: «Er wollte sie sterben sehen»
Vor dem Regionalgericht in Thun geht es am Dienstag um den Tod einer Frau. Die Staatsanwältin fordert einen Schuldspruch wegen Mordes.
«Er wollte sie sterben sehen»: die Staatsanwältin hat am Dienstag für den Angeklagten im Tötungsdelikt von Gunten einen Schuldspruch wegen Mordes verlangt. Der Angeklagte sei zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe zu verurteilen.
Zusätzlich sei eine ambulante Therapiemassnahme anzuordnen, forderte Staatsanwältin Daniela Küng-Häberli.
Dies sei eine allerletzte Chance für den Angeklagte, sich seinen Problemen zu stellen und daran zu arbeiten. Sollte er darauf nicht eingehen, müsste zu einem späteren Zeitpunkt die Frage der Verwahrung aufgeworfen werden.
Vor dem erstinstanzlichen Regionalgericht in Thun steht ein Baselbieter, der im Januar 2021 eine Frau umgebracht und die Leiche dann in den Thunersee geworfen haben soll.
Der Verteidiger hat für seinen Mandanten wenig später einen Freispruch vom Vorwurf des Mordes verlangt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich das Opfer tatsächlich bei einem Sturz verletzt habe und sein Mandant dann in Panik falsche Schlüsse gezogen habe.
Der Verteidiger forderte das Gericht auf, dem Grundsatz im Zweifel für den Angeklagten nachzuleben. Sein Mandant sei vom Vorwurf des Mordes freizusprechen.
Für die übrigen angeklagten Tatbestände wie Störung des Totenfriedens sowie Pornographie und Gewaltdarstellung sei er zu bestrafen. Da der Mann bereits länger in Haft sei, als die Strafe für diese letztgenannten Delikte ausfallen könne, sei er sofort aus dem vorzeitigen Strafantritt zu entlassen und für die Überhaft zu entschädigen.
