Laut einer Studie der Credit Suisse ist es für Rentner attraktiver, ihre Altersvorsorge auszahlen zu lassen als Rente zu beziehen.
Swiss Market Index CS
Die Credit Suisse verabschiedet sich möglicherweise aus dem Swiss Market Index. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zukunft werde es laut Credit Suisse attraktiver, sich die Rente auszahlen zu lassen.
  • Der Entscheid hänge aber auch unter anderem vom Wohnort ab.
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Angehende Rentner stehen vielfach vor der Entscheidung, ob sie ihre angesparte Altersvorsorge auszahlen lassen wollen oder lieber als Rente beziehen. Da die Umwandlungsätze weiter sinken dürfen, steigt laut einer Studie der Credit Suisse die Attraktivität eines Kapitalbezugs. Ob sich eine Auszahlung wirklich lohnt, hängt aber auch vom Wohnort ab.

Um die tiefen Zinsen und den demografischen Wandel zu stemmen, senken die Pensionskassen die Umwandlungssätze im überobligatorischen Bereich der Altersvorsorge. Daher lohne sich die Auseinandersetzung mit der Frage, ob der Bezug des Altersguthabens als Kapital oder über eine Rente erfolge umso mehr, so der Befund der am Dienstag veröffentlichten Studie.

Grosse regionale Unterschiede

Die Experten kommen zum Schluss, dass die Entscheidung zwischen Kapital und Rente die Einkommenssituation im Alter wesentlich beeinflusst. Die Berechnungen der CS ergeben, dass je nach Wohnort eine Differenz im jährlichen Nettoeinkommen von bis zu 12'000 Franken möglich sind.

Als Beispiel nennt die CS den Kanton Neuenburg, wo die Steuerbelastung eher hoch ausfalle. Dort könne das jährliche Nettoeinkommen unter bestimmten Annahmen in Form eines Kapitalbezug mehrere Tausend Franken höher ausfallen als im Falle eines Rentenbezugs.

Neben diesen finanziellen Aspekten gelte es aber auch die spezifische Familiensituation, erbrechtliche Aspekte, den Gesundheitszustand sowie die Wohnverhältnisse zu berücksichtigen.

Kapitalbezüge dürften steigen

Generell sei aber noch keine Tendenz hin zu mehr Kapitalbezügen feststellbar. Angesichts der weiter sinkender Umwandlungssätze könnte sich dies aber gemäss den Experten ändern. Einen zusätzlichen Treiber für diese Entwicklung sehen die CS-Experten in der Verbreitung von 1e-Vorsorgeplänen für höhere Einkommen.

Bei 1e-Lösungen handelt es sich um einen bestimmte Form der überobligatorischen Altersvorsorge für Lohnbestandteile von über 126'900 Franken. Diese sehen vor, dass Altersleistungen im Normalfall als Kapital ausgezahlt werden.

Die für Gutverdienende gedachten 1e-Vorsorgepläne haben daher laut CS Konsequenzen für das Vorsorgesystem. Mittels solcher Lösungen seien Versicherte in der Lage sich teilweise der Umverteilung zwischen Aktiven und Rentnern zu entziehen. Dem Kollektiv werde Kapital entzogen und die Sanierungsfähigkeit der Pensionskassen sinke, so das Fazit der CS.

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