Läderach steckt in einer Imagekrise – dennoch baut die Schoggi-Firma eine neue Fabrik. Künftig will das Unternehmen noch mehr Schokolade ins Ausland liefern.
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Läderach baut in Bilten SG eine neue Schoggi-Fabrik. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bilten GL soll eine neue Läderach-Fabrik entstehen.
  • So will die Firma mehr Pralinés und Co. fürs Ausland produzieren.
  • Im Gegensatz zur Schweiz hat die SRF-Doku dort keine hohen Wellen geschlagen.
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Das Schoggi-Unternehmen Läderach ist nach der Ausstrahlung der SRF-Doku heftig in die Kritik geraten. Ehemalige Schüler einer von Ex-Chocolatier Jürg Läderach mitbegründeten christlichen Privatschule in Kaltbrunn SG berichten darin von körperlicher Züchtigung.

Sein Sohn und jetziger CEO der Firma, Johannes Läderach, betont, der Vater habe nichts mehr mit dem Geschäft zu tun. Der Image-Schaden ist aber angerichtet – allerdings offenbar nur hierzulande.

Denn im Ausland hat man kaum etwas von dem Skandal mitbekommen. Der deutsche «Spiegel» berichtete als einziges ausländisches Medium darüber. So bleibt die Läderach-Schoggi in der Wahrnehmung vieler ein beliebtes Schweizer Produkt.

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Läderach baut derzeit eine neue Fabrik im Kanton Glarus.
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Der Betriebsstart ist im Sommer 2025 vorgesehen.
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Dort soll insbesondere Schokolade fürs Ausland produziert werden.
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Läderach betreibt 160 Filialen in 18 Ländern – und es sollen noch mehr werden.
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Läderach-Schoggi gilt im Ausland als eines der Schweizer Produkte schlechthin.

Schon heute hat das Unternehmen 160 Filialen in 18 Ländern. Und künftig soll noch mehr Schokolade fürs Ausland produziert werden. Deshalb baut Läderach – inmitten der Imagekrise – eine neue Fabrik in Bilten GL, wie Tamedia berichtet.

Dort, wo jetzt eine Grossmetzgerei abgerissen wird, soll schon bald auf einer Fläche von 21'000 Quadratmetern ein schoggibrauner Neubau entstehen. Dafür blättert Läderach einen zweistelligen Millionenbetrag hin.

Kaufen Sie noch Schokolade bei Läderach?

Das Bauland hat Läderach der Hof Oberkirch AG abgekauft – der Freikirche, die eng mit der Familie Läderach verwoben war. Johannes Läderach erklärte jedoch gegenüber der «Südostschweiz», die dritte Generation sei nicht mehr Teil dieser Kirche. Eine unabhängige Stelle habe den Preis zudem als fair eingestuft.

Im Sommer 2025 soll die neue Fabrik in Betrieb gehen. Und bei Bedarf gibt es die Möglichkeit, das Gebäude später um ein oder zwei Geschosse zu erhöhen.

Läderach ist im Kanton Glarus ein bedeutender Arbeitgeber. Dank der neuen Fabrik sollen noch 130 weitere Arbeitsplätze entstehen.

Läderach will im Ausland weiter wachsen

Bereits heute exportiert Läderach den Grossteil seiner Schoggi ins Ausland. Im Jahr 2016 konnte das Unternehmen so einen Umsatz von 120 Millionen Franken verbuchen. Seither wurden keine aktuellen Umsatzzahlen bekannt gegeben. Allerdings soll sich der Jahresumsatz seit der Übernahme der dritten Generation verdoppelt haben.

Die Schweizer Schoggi-Marke erfreut sich von China bis in die USA grosser Beliebtheit. Und Läderach will im Ausland weiter wachsen. «In vielen unserer internationalen Märkte stehen neue Shop-Eröffnungen kurz bevor oder sind bereits in Planung», so ein Sprecher gegenüber Tamedia.

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