Das Kunstmuseum Wallis hat allen Grund zur Freude. Dank einer grosszügigen Spende erhält das Museum über 45 neue Kunstwerke und viel Geld.
Ein Ölgemälde der italienischen Surrealistin Leonor Finion (1907-1996) ist eines der Werke, die das Kunstmuseum Wallis nach dem Tod einer Mäzenin erhalten hat.
Ein Ölgemälde der italienischen Surrealistin Leonor Finion (1907-1996) ist eines der Werke, die das Kunstmuseum Wallis nach dem Tod einer Mäzenin erhalten hat. - sda - KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kunstmuseum Wallis erbt 15 Millionen Franken und 45 Kunstwerke von einer Mäzenin.
  • Brigitte Mavromichalis hat dem Museum diesen Teil ihres Vermächtnisses hinterlassen.
  • Das Geld soll unter anderem in Stipendien investiert werden.
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45 Kunstwerke und 15 Millionen Franken gehen aus dem Erbe einer Mäzenin an das Kunstmuseum Wallis in Sitten. Am Dienstag zeigten die Museumsverantwortlichen eine Auswahl der geerbten Werke. Und sie sagten, wie sie das Geld verwenden wollen. Sie lebte lange Jahre in Martigny und wollte dem Museum ihre gesamte Privatsammlung schenken.

Brigitte Mavromichalis (1926-2015) hiess die diskrete Mäzenin, die dem Kunstmuseum Wallis dieses «wunderbare Geschenk» gemacht hat.

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Als das Museum 2021 über das Vermächtnis informiert wurde, hat es die Gemälde, Zeichnungen und Drucke erst einmal sorgfältig geprüft. «Wir konnten aus den rund 100 Werken dieser Kunstliebhaberin die Stücke auswählen, die wir behalten wollten.» Das sagte Laurence Schmidlin, Direktorin des Kunstmuseums Wallis, am Dienstag vor den Medien. Die Werke hätten sich allesamt in gutem Zustand befunden.

Kunstmuseum wollte keine Werke aus Enteignung

Ein weiterer Gesichtspunkt der Prüfung war die Herkunftsgeschichte jedes einzelnen Werks. Das Museum wollte sicherstellen, dass keines von ihnen aus Enteignungen stammt. Dabei schaute man insbesondere auf Werke aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, wie Mathias Reynard, Leiter des Walliser Kulturdepartements, sagte.

Das Kunstmuseum Wallis hat sich letztlich für 45 Werke entschieden. Diese stammen von Künstlern wie Eugène Boudin, Serge Poliakoff, Félix Vallotton, Hans Erni oder Wilfredo Lam. Alle anderen gingen an den Nachlass zurück.

In seiner Geschichte hat das Museum bereits mehrfach Kunstschenkungen erhalten, beispielsweise 1936 von Raphael Ritz oder 1940 von Raphy Dallèves. Letztere hat zur Gründung des Kunstmuseums Wallis im Jahr 1947 geführt. Doch es ist das erste Mal, dass die Institution 15 Millionen Franken erbt.

Das Museum will den Nachwuchs fördern

Die Mittel werden über einen Zeitraum von maximal 30 Jahren verwendet, 500'000 Franken jährlich ab 2023. Mit dem Geld sollen die eigenen Sammlungen gepflegt, temporäre Ausstellungen oder Publikationen entwickelt oder weitere Werke erworben werden. Zudem haben die Verantwortlichen beschlossen, Preise und Stipendien einzurichten, um «die Verbindungen zwischen dem Museum und den Künstlern zu stärken». Weiter sollen diese den Nachwuchs fördern, so Schmidlin.

Acht Werke aus dem Vermächtnis werden derzeit im Rahmen der Ausstellung «Suite française. Legs de Brigitte Mavromichalis» im Museum gezeigt. Die Ausstellung ist noch bis am 20. August 2023 zu sehen.

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