Künstliche Intelligenz soll beim Online-Shopping bald für uns zahlen
Die Künstliche Intelligenz soll für uns schon bald die Bezahlung von Online-Einkäufen erledigen. In Nordamerika ist dieses Programm bereits auf dem Markt.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz soll man schon bald das Online-Shopping einer KI überlassen können.
- Der US-Konzern Visa hat das Programm bereits auf dem nordamerikanischen Markt eingeführt.
- Kundinnen und Kunden sollen dem System verschiedene Anweisungen geben können.
Durch Künstliche Intelligenz (KI) die Einkäufe erledigen lassen? Das könnte bald zur Realität werden. Der US-Konzern Visa plant, ein System für KI-gesteuerte Zahlungen in der Schweiz einzuführen.
Auf dem nordamerikanischen Markt ist durch Visa bereits eine solche Lösung aktiv. Nun soll auch in der Schweiz mit dem sogenannten «Visa Intelligent Commerce»-Programm gestartet werden.
«Die Expansion ist im Laufe dieses Jahres geplant», so Santosh Ritter, Chef von Visa Schweiz, gegenüber dem «Tagesanzeiger».
Kunden können Anweisungen geben
Dieses Programm zielt darauf ab, den globalen Handel mithilfe von KI voranzutreiben. Dabei arbeitet Visa mit verschiedenen KI-Unternehmen zusammen und stellt sicher, dass diese den Sicherheitsstandards seines Zahlungsnetzwerks entsprechen.
Mit dem neuen System können Kunden Anweisungen geben und Maximalbeträge festlegen. Sie können entscheiden, ob sie einen Kauf ausdrücklich genehmigen wollen oder ob der KI-Agent bestimmte Produkte automatisch kaufen darf.
«Nicht nur die Nutzerinnen, sondern auch Banken und Händler müssen diesen Agenten vertrauen können», betont Visa.
Laut Ritter gibt es bereits ein grosses Interesse von Partnern im Schweizer Markt an den Möglichkeiten des Visa Intelligent Commerce.
Weder der Onlinehändler Brack noch Zahlungsanbieter wie Swisscard oder UBS äussern sich auf Anfrage des «Tagesanzeiger» zum Interesse am Visa-Angebot. Digitec Galaxus beobachtet das Angebot vorerst nur.
Künstliche Intelligenz: Datensicherheit noch unsicher
«Neben der Nutzerakzeptanz gibt es auch rechtlich-technische Unsicherheiten. Insbesondere rund um Datensicherheit und Zahlungsfreigaben durch Dritte», erklärt Digitec-Galaxus-Sprecher Manuel Wenk der Zeitung.
Die Partnerunternehmen von Visa sind sehr daran interessiert, Zugang zu den Transaktionsdaten der Kunden zu erhalten. Vorausgesetzt, diese stimmen zu.
Daten über bisherige Käufe könnten Aufschluss über Vorlieben geben und so helfen, personalisierte Angebote zu erstellen.
Ob sich die Künstliche Intelligenz mit Shopping-Assistenten durchsetzen wird, hängt letztendlich von den Verbrauchern ab. Eine Umfrage des Gottlieb-Duttweiler-Instituts (GDI) ergab jedoch eine gewisse Skepsis gegenüber dem Einsatz von KI im Handel.
77 Prozent der Befragten würden sich zwar Hilfe von KI wünschen. Aber nur 13 Prozent würden den gesamten Einkauf an eine KI-Assistenz auslagern.