Ein Programm mit künstlicher Intelligenz soll zukünftig Fahrpläne optimieren und Züge steuern können. Die Digitalisierung des Bahnverkehrs.
Aufnahme vom Bahnhof Lausanne.
Der Schweizer Bahnverkehr wird digitalisiert. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Bahnunternehmen wie die SBB führen ein KI-Programm ein.
  • Dank «smartrail 4.0» soll Fahrplanabweichungen koordinieren und Züge steuern können.

Die Digitalisierung hält Einzug im Schweizer Bahnverkehr. Die Branche setzt das Programm «smartrail 4.0» um. Es generiert beispielsweise bei einer Fahrplanabweichung innert Kürze mehrere Lösungsvarianten und kommuniziert diese an die anderen Systeme.

Eine Simulation Ende des vergangenen Jahres habe gezeigt, dass das System machbar sei. Das teilten die SBB, die BLS, die Schweizerische Südostbahn, die Rhätische Bahn sowie der Verband öffentlicher Verkehr heute Dienstag mit. In den nächsten neun Jahren soll das System, welches für die kurz- und langfristigen Planung des Fahrplans sowie zur Steuerung des Bahnverkehrs eingesetzt wird, etappenweise umgesetzt werden.

In einem ersten Schritt soll das System ab 2022 bei der kurzfristigen Planung des Fahrplans eingesetzt werden. Gemäss der Mitteilung werden Bahnreisende ab diesem Zeitpunkt von mehr und pünktlicheren Verbindungen sowie präziseren und schnelleren Informationen profitieren.

Ziel: 30 Prozent mehr Auslastung

Ziel des neuen Verkehrsmanagement-Systems sei es, die Kapazität und die Sicherheit im Schweizer Bahnnetz zu steigern und Kosten zu sparen. Die Auslastung auf Schweizer Bahnnetz soll um 30 Prozent gesteigert werden. Dabei sind sie bereits dicht befahren.

Das Bahnnetz könne besser ausgelastet werden. Grund dafür ist das System, das den Fahrplan laufend überprüfe und Fehler behebe. Das erhöhe die Stabilität des Fahrplans.

In der Simulation habe es beispielsweise mehrere Stunden eines Fahrplans berechnet und optimiert. Im Dezember 2017 war zudem ein Doppelstockzug im Beisein des Lokführers automatisch gebremst und beschleunigt worden. Zusätzlich war der Zug einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprogramm für eine besonders energiesparende Fahrt gefolgt.

Grosse Veränderungen für Mitarbeitende

Für die Mitarbeitenden bedeutet das System eine grosse Veränderung ihrer Arbeit. Stark repetitive und manuelle Arbeiten werden gemäss der Mitteilung wegfallen.

Hinzu kämen dafür Aufgaben, welche höhere Kompetenzen erforderten – beispielsweise bei der Berechnung der optimalen Nutzung der Kapazität. Das Programm «smartrail 4.0» beinhalte die Entwicklung dieser Kompetenzen «im Dialog mit den Mitarbeitern».

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