Klima-Aktivisten sind sauer auf Zürcher ÖV-Betriebe

«Täglich Sitzdemos für die Umwelt, die den Verkehr nicht blockieren»: Mit diesem Slogan zu einem Bild von ÖV-Nutzern werben derzeit die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) im Tram.

«Das Motiv ist im Oktober 2022 entstanden, nachdem Klimaaktivist*innen unbewilligt mehrfach Zürcher Strassen blockierten», erklären die VBZ gegenüber Nau.ch. «Augenzwinkernde Anspielungen auf aktuelle Ereignisse» seien ein Markenzeichen der VBZ-Werbungen.

Gerade die Aktivisten finden diese Werbung aber gar nicht amüsant. «Wenn die VBZ verstehen würden, dass der Klimanotstand eine Frage von Leben und Tod und eine Bedrohung für unsere Demokratie ist, würden sie nicht so kommunizieren», sagt die Organisation «Renovate Switzerland» auf Anfrage.

Aktivisten der Gruppe machen immer wieder mit Klebe-Aktionen auf Schweizer Strassen auf sich aufmerksam. So etwa zuletzt an Ostern, als sie den Gotthardtunnel kurzzeitig blockierten.

Der Seitenhieb der VBZ sei zwar «verständlich», aber «nicht akzeptabel», so die Aktivisten weiter. «Die Behörden müssen im Dienste der Bevölkerung und für das Gemeinwohl handeln. Jede Kommunikation, die die Risiken des Klimanotstandes herunterspielt, gefährdet unser Leben und unsere Sicherheit.»

Bei den Zürchern scheint das Plakat besser anzukommen. «Die Reaktionen fielen bisher durchwegs positiv aus, bis hin zu Sujet-Bestellungen», sagen die VBZ.

«Wir zeigen, dass man auch Umweltbewusstsein demonstrieren kann, ohne dass die Mobilität auf der Strecke bleibt. Indem man täglich die Trams und Trolleybusse der VBZ benutzt.»