Während grosse Detailhändler wie Coop oder Migros allfällige Personalausfälle besser wegstecken können, leiden kleinere Firmen unter fehlendem Personal.
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Vielerorts fehlt es an Personal. Foto: Sina Schuldt/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Besonders kleine Firmen leiden unter der Omikron-Welle.
  • Bei Personalausfällen ist es kaum möglich, rasch Ersatz zu finden.
  • Demgegenüber können grosse Detailhändler wie Coop besser mit Personalausfällen umgehen.

Die Omikron-Welle hat die Schweiz fest im Griff. Sie stellt die Wirtschaft vor grosse Herausforderungen. Grosse Detailhändler stecken die Personalausfälle gut weg. Demgegenüber fällt es kleineren Firmen aus der Gastrobranche schwer, den Betrieb am Laufen zu halten.

Besonders angespannt sei die Lage über alle Branchen hinweg derzeit bei KMU. Dies mit nur wenigen Angestellten. Dies sagte Cristina Gaggini, Leiterin Westschweiz des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse.

«Für diese Firmen ist es sehr schwierig oder teilweise gar unmöglich, bei kurzfristigen Personalausfällen raschen Ersatz zu finden.»

Verzögerungen in Produktion und Dienstleistungen

Dasselbe gelte für Firmen, die Fachpersonal für hochspezialisierte Berufe benötigten. «Sie können nicht auf die Schnelle fehlendes Personal einarbeiten.» Auf Dauer kann von den bestehenden Mitarbeitenden nicht verlangt werden, Überstunden zu leisten und/oder auf Ferien zu verzichten.

Als Folge der Personalengpässe komme es zu Verzögerungen sowohl in den Produktionen als auch beim Bereitstellen von Dienstleistungen, so Gaggini. Das spürten nicht nur die Endverbraucher, sondern habe auch Auswirkungen auf die Lieferketten anderer Firmen. Je nachdem wie viele Mitarbeitende ausfallen, müssten Betriebe Abstriche bei den Öffnungszeiten vornehmen oder gar Schliessungen in Betracht ziehen.

Gastronomie Schweiz ukraine krieg
In der Schweizer Gastronomie fehlt es an Personal. Für Ukrainer sind die Einstiegshürden in die Branche aber hoch. - Pixabay

Die aktuelle Coronalage belastet die Hotel- und Gastrobranche wiederum mit am stärksten. «Die Quarantänemassnahmen stellen Hotels und Restaurants vor grosse organisatorische Probleme». Dies sagte Philippe Attia, Mitgründer und Präsident der Westschweizer Hotelgruppe Vertu Hotels & Resorts.

Quarantänezeit reduzieren

«Wir können Gäste zum Teil nicht bei uns aufnehmen. Nicht weil wir keinen Platz hätten, sondern weil das Personal fehlt, um unseren Service zu gewährleisten.» Eine Lösung könnte laut Attia darin bestehen, die Quarantänezeit «auf ein Minimum zu reduzieren».

kreuzkümmel coop
Coop. - Keystone

Restaurants müssen derweil nicht selten ihren Betrieb schliessen, wenn das Personal coronabedingt ausfällt. Davon berichtet Maurice Paupe, Chef des Café-Restaurants La Poste im jurassischen Saignelégier. Wegen Covid-Fällen beim Personal blieb seine Gaststätte in der Vorweihnachtszeit während Tagen zu. Dies führte zu Umsatzverlusten und Zwangsferien fürs Personal.

Grossverteilern wie Coop oder Migros setzt die derzeitige Personalkrise weniger stark zu. «Wir haben genügend Personal. Unsere Supermärkte sind weiterhin alle geöffnet und wir können unseren Versorgungsauftrag erfüllen», erklärte ein Coop-Sprecher. Allerdings habe sich die Gesundheitssituation innerhalb des Konzerns wie im gesamten Land ebenfalls verschlechtert.

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