Eine Frau aus Oberburg BE ist verzweifelt: Ihr Büsi verschwindet plötzlich. Wenige Tage später taucht es wieder auf – es wurde von Kindern entführt.
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Dieses Büsi wurde von Kindern entführt und eingesperrt. - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • In Oberburg BE haben Kinder ein Büsi von der Strasse mit nach Hause genommen.
  • Es war nur einige Tage vermisst – dann kam es zurück zu seiner Besitzerin.
  • Büsi-Entführungen sind selten, heisst es beim Tierschutz.
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«Meine fünf Monate alte Katze wird seit dem 29. September vermisst», schreibt eine verzweifelte Büsi-Halterin auf Facebook. Das Tier sei sehr neugierig und zutraulich. Sie könne sich vorstellen, dass es in einem Keller oder in einer Garage ist.

Das Bangen ist von kurzer Dauer: Nur wenig später kann die Besitzerin ihr Büsi wieder in die Arme schliessen. «Wir sind überglücklich, dass sie wieder bei uns ist», schreibt die Bernerin.

Doch wo die Katze in der Zwischenzeit war, dürfte bei der Besitzerin für Kopfschütteln sorgen: «Sie wurde in einer fremden Wohnung gefunden. Kinder haben sie mit nach Hause genommen und dann zu Hause eingesperrt.»

Büsi-Diebstahl kommt selten vor

Das ist ein Novum. Solche oder ähnliche Fälle sind weder der Kantonspolizei Bern noch dem Tierschutz STS bekannt. Die Kapo erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Es handelt sich grundsätzlich um einen Diebstahl. Diese werden nicht einzeln nach Tierart aufgeschlüsselt, weshalb wir hierzu keine Angaben machen können.»

Um Büsi-Diebstähle zu vermeiden, rät STS-Zoologin Arlette Niederer, für Freigängerkatzen eine Katzenklappe zu installieren. «So können sie immer frei wählen, wann sie sich draussen und wann zu Hause aufhalten wollen.» Damit könne man die Gefahr reduzieren, dass das Büsi ungewollt lange draussen sei und mehr Kontakt zu Fremden sucht.

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In der Nähe von Burgdorf BE ist ein Büsi von Kindern mit nach Hause genommen worden.
Büsi
Die Kinder haben die Katze bei sich eingesperrt.
Oberburg
Die Besitzerin konnte ihren Liebling aber bald schon wieder in die Arme schliessen.
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Dass Katzen entführt werden, kommt selten vor – dem Tierschutz sind keine ähnlichen Fälle bekannt. (Symbolbild)
Polizei
Die Kantonspolizei Bern führt keine Statistik zu Büsi-Diebstählen.

«Ebenfalls ein gewisser Schutz wird dadurch erreicht, dass man sich ausreichend mit seiner Katze beschäftigt.» Heisst: genügend Streicheleinheiten. «Dadurch wird sie tendenziell vielleicht weniger den Kontakt zu ihr nicht bekannten Personen suchen.»

Entführungen vorzubeugen ist schwierig

Es sei aber grundsätzlich in erster Linie eine Frage des Charakters der Katze, ob sie sich von Fremden anfassen lässt. «Und dadurch im schlimmsten Fall eben entführt werden kann.»

Ein weiterer Tipp: «Halsbänder mit GPS-Tracker. Diese können theoretisch einen gewissen Schutz bieten, da man dadurch weiss, wo sich die Katze aufhält.» Meist seien diese aber recht gross, und ein Halsband könne auch ein Verletzungsrisiko für Büsis darstellen. «Ausserdem können die Entführer ein solches Halsband natürlich auch leicht entfernen.»

Haben Sie ein Büsi?

Vieles kann man als Besitzer oder Besitzerin also nicht machen, um seine Katze vor Entführung zu schützen. Eltern sollten aber sicher stets ein Auge auf die Zimmer ihrer Kids halten. Vor allem, wenn sie plötzlich verdächtiges Miauen hören.

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