Stadt Zürich

Kickboxer hilft Frau am Bahnhof Altstetten – wird selbst angezeigt

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Zürich,

Jörg Nink greift ein, als ein Mann in Zürich-Altstetten eine Mutter bedrängt. Zehn Monate später steht er selbst vor Gericht – wegen Körperverletzung.

Altstetten
Jörg Nink stoppte am Bahnhof Altstetten einen Aggressor mit Fäusten – später wurde er selbst beschuldigt. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Das Wichtigste in Kürze

  • Jörg Nink greift am Bahnhof Altstetten ein, als ein Mann eine Frau bedroht.
  • Zehn Monate später wird er als Beschuldigter wegen Körperverletzung vorgeladen.
  • Der Angreifer stellt Anzeige und fordert 10'000 Franken.

Am Bahnhof Zürich-Altstetten kommt es zu einer dramatischen Szene: Eine Frau mit einem Kind wird von einem wütenden Mann bedrängt. Im Gedränge fällt ein Koffer auf die Gleise.

Der 29-jährige Jörg Nink beobachtet die Situation und greift ein. Obschon die Stadt Zürich davor warnt, sich selbst in Gefahr zu bringen. Er versucht, den Mann mit Worten zu beruhigen, doch dieser geht stattdessen auf ihn los.

«Ich habe getan, was nötig war»

Nink verteidigt sich mit Fäusten – er ist Kickboxer – und bringt den Angreifer zu Boden. Andere Passanten helfen, einer ruft die Polizei. Erst nach 15 Minuten trifft diese ein. Über den Fall berichtet der «Beobachter».

Nink wird für seine Zivilcourage gelobt, fühlt sich aber unwohl damit: «Ich habe getan, was nötig war», sagt er gegenüber Zeitschrift.

Ein Kickboxer greift ein, als eine Mutter bedrängt wird.

Zehn Monate später wird er als Zeuge vorgeladen. Doch die Befragung wird abgebrochen, weil sich Nink durch seine Aussagen selbst belastet.

Der Angreifer hat Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, weshalb auch Nink nun als Beschuldigter gilt. Die Forderung: 10'000 Franken.

Angreifer zieht Anzeige nach Entschuldigung zurück

Juristin Norina Meyer vom «Beobachter» erklärt, dass ein Aggressor immer Anzeige erstatten könne. Eine Verurteilung sei aber nur möglich, wenn keine Notwehr vorlag oder die Gewalt übertrieben war. Die möglichen Strafen reichen von Geldbussen bis zu zehn Jahren Haft.

Hast du schon einmal Zivilcourage bewiesen?

Nink nimmt sich eine Anwältin, es kommt zu einer Vergleichsverhandlung. Er entschuldigt sich, belastet den Mann nicht weiter – dieser zieht daraufhin seine Anzeige zurück.

Trotz allem bleibt bei Nink ein ungutes Gefühl: «Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und doch fühle ich mich bestraft.»

Ob er wieder eingreifen würde? «Hoffentlich.»

Kommentare

User #5479 (nicht angemeldet)

Nink held des jahres und der angreifer witz des jahres.

User #4199 (nicht angemeldet)

🤯 unglaublich das Herr Nick der einziger wo Zivilcourage hatte und die anderen Zusahen schreien 😱 ans Natel wo Jeder hat 117 Zu rufen. der Hammer das der Pöbler Herr Nick noch anzeigen und Noch Geld einfordern kann Da sind die Politiker Mit der Bundesstatanwalt verantwortlich Das der Pöbler ein Pflichtverteidiger und Gratis Anwalt woher sollte der das wissen Wie das Gesetz in der Schweiz Tick der Pöbler hat das offensichtlich 🙄 auf das abgesehen Es wahr eine Frau mit Kind wie hätte sie den abwehren können … Herr Nick Das das durch einen St Anwalt nochmals geprüft wird und das Fallen gelassen wir diese ungerechte. Anzeige Es wird immer dringlicher das endlich im öffentlichen Raum Kammeras installiert werden die Schweiz hängt mit dem hinterher auch bei Wohnblöcken und co und kommt nicht immer mit es geht nicht wegen Datenschutz Die Bilder sind V Pickselt Bilder sagen mehr als Worte Es währe Ja zu Prüfen ob es ein Taxi Bus die sind mit Kameras ausgestattet vielleicht Wurde das aufgezeichnet worden ….

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