KI reagiert emotional intelligenter als Menschen
Forschende der Universität Bern haben KI-Modellen Tests vorgelegt, die eigentlich für Menschen entwickelt wurden. Die KIs erzielten dabei bessere Ergebnisse.

Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere KI-Modelle wurden Tests unterzogen, die eigentlich für Menschen entwickelt wurden.
- Die Tests sollen Aufschluss über die emotionale Intelligenz der Absolventen geben.
- Die KI-Modelle schnitten deutlich besser ab als reelle Personen.
Forschende der Universität Bern und der Universität Genf haben sechs generative KI-Modelle auf ihre emotionale Intelligenz getestet. Dabei wurden den Künstlichen Intelligenzen jene Tests vorgelegt, die eigentlich für Menschen entwickelt worden waren.
Katja Schlegel erklärt als Hauptautorin der Studie und Psychologie-Dozentin an der Universität Bern: «Wir haben fünf Tests ausgewählt, die sowohl in der Forschung als auch in Unternehmen eingesetzt werden. Sie beinhalteten emotional aufgeladene Szenarien, mit denen die Fähigkeit bewertet werden sollte, Emotionen zu verstehen, zu regulieren und zu managen.»

Unter den getesteten KIs befanden sich auch ChatGPT und Gemini. Das überraschende Ergebnis: Während Menschen die Tests mit durchschnittlich 56 Prozentpunkten abschliessen, erreichten die KI-Modelle 82 Prozent.
KI emotional intelligenter als wir?
Ein typisches Testszenario lautete: Ein Mitarbeiter wird für eine Idee belobigt, die er seinem Kollegen gestohlen hat.
Der hintergangene Kollege steht vor der Wahl: Seinen Vorgesetzten informieren, das Gespräch zu dem Kollegen suchen oder die Situation stillschweigend hinnehmen. Den Vorgesetzten zu informieren, gilt als effektivste Reaktion.
Die KI-Modelle haben mit der hohen Punktzahl also nicht nur ein prinzipielles Emotionsverständnis gezeigt. Sie haben auch dargelegt, dass sie begreifen, wie man sich selbst emotional intelligent verhält.