Bei internen Qualitätskontrollen stellte die Lieferantin der Speicheltests bei «gewissen Testkits» eine erhöhte Keimbelastung fest.
Bei längerer Lagerung und erhöhten Temperaturen kann es in den mangelhaften PCR-Testkits zu einer Vermehrung von Keimen in der Kochsalzlösung kommen. (Symbolbild)
Bei längerer Lagerung und erhöhten Temperaturen kann es in den mangelhaften PCR-Testkits zu einer Vermehrung von Keimen in der Kochsalzlösung kommen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/WALTRAUD GRUBITZSCH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Betroffen sind Testkits, in welchen die Lösung bereits im Probenröhrchen vorhanden ist.
  • Es könne zu einer Vermehrung von Keimen in der Kochsalzlösung kommen.

Mehrere Kantone, darunter Graubünden, müssen wegen potenzieller Mängel Hunderttausende PCR-Speicheltests austauschen. Bei internen Qualitätskontrollen stellte die Lieferantin bei «gewissen Testkits» eine erhöhte Keimbelastung fest.

Betroffen sind Testkits, in welchen die Lösung bereits im Probenröhrchen vorhanden ist, wie die Medizinalhändlerin Disposan aus Schlieren ZH am Donnerstabend mitteilte. Bei längerer Lagerung und erhöhten Temperaturen könne es zu einer Vermehrung von Keimen in der Kochsalzlösung kommen. Mit dieser wird beim Test der Mund gespült.

Die betroffenen Testkits werden vorwiegend für PCR-Speicheltests bei repetitiven Testungen in einer Vielzahl von Kantonen eingesetzt. Allein in Graubünden sind an die 300'000 Testkits betroffen. Der Kanton verwendet sie für flächendeckende Testungen in Betrieben und Schulen. Als Vorsichtsmassnahme verfügte er einen Lieferstopp und der Austausch aller Tests.

Bisher keine krankheitsverursachenden Keime identifiziert

Bei der üblichen, vorgeschriebenen Anwendung als Mundspülung bestünden «nach bisherigen Erkenntnissen keine Hinweise auf eine Gefährdung der Gesundheit der Anwenderinnen und Anwender», schrieb Disposan. Bisher seien keine krankheitsverursachenden Keime identifiziert worden. Die eingesetzte Kochsalzlösung habe auch keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Testresultate.

Das Unternehmen hat weitere analytische Abklärungen bei einem unabhängigen Labor für Lebensmittel-und Pharmaanalytik in Auftrag gegeben. Über die weiterführenden Analyseresultate will es bis Mitte Juli informieren.

Disposan hat ihre Kunden angewiesen, die betroffenen Testkits sicherheitshalber auszuwechseln und vorhandene, ungebrauchte Kits nicht weiterzuverwenden. Die ab jetzt gelieferten Testkits wurden bereits modifiziert: Neu befindet sich die Kochsalzlösung nicht mehr im Probenröhrchen, sondern wird in einer separaten, verschweissten Ampulle im Testkit mitgeliefert.

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