Trotz der Corona-Krise behalten die Kantone eine hohe Kreditwürdigkeit. Die finanziellen Auswirkungen auf die Kantone seien allerdings noch nicht einzuschätzen.
Swiss Market Index CS
Die Credit Suisse verabschiedet sich möglicherweise aus dem Swiss Market Index. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Kantone behalten in Zeiten von Corona ihre hohe Kreditwürdigkeit.
  • Die genauen Auswirkungen der Corona-Krise seien noch nicht genau abzuschätzen.
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Die Finanzen der Schweizer Kantone sind weiterhin grundsolide und ihre Kreditwürdigkeit bleibt trotz Coronakrise auf einem sehr hohen Niveau. Die Grossbank Credit Suisse hat daher die Kreditratings beinahe aller Kantone bestätigt.

Die Ratings der Kantone und von sechs Schweizer Städten profitierten von zumeist gesunden Finanzen. Ausserdem haben sie solide Wirtschaftsdaten und die Rating-Bestnote «AAA» der Eidgenossenschaft. Das heisst es in dem am Mittwoch von der Credit Suisse veröffentlichten «Kantonshandbuch Schweiz». Corona habe 2020 zwar zu einem historischen Jahr gemacht, die Schweiz erhole sich aber verhältnismässig rasch davon.

Kantone sehen sich finanziell gut ausgerüstet

Die finanziellen Auswirkungen der Coronakrise auf die Finanzen der Kantone und Gemeinden seien allerdings noch kaum abschätzbar. Die Kantone gehen davon aus, dass sie tiefere Einnahmen aus Unternehmenssteuern im kommenden Jahr am stärksten treffen dürften. Das geht aus einer Befragung der CS hervor. Zudem müssten im laufenden Jahr hohe Kosten für Notfallmassnahmen zur Pandemie geschultert werden.

schweizerische nationalbank snb
Die Schweizerische Nationalbank in Bern. (Symbolbild) - Keystone

Die Kantone sehen sich finanziell aber gut aufgestellt. Die meisten hätten angegeben, dass die Finanzreserven zusammen mit den Dividenden der SNB sowie einer strikten Haushaltsdisziplin ausreichen dürften. Es seien aktuell weder Steuererhöhungen noch die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital oder die Streichung von Investitionen in Planung.

Die CS hat einzig das Rating für den Kanton Wallis um eine Stufe auf neu «Low AA» gesenkt. Dafür seien aber nicht die Folgen der Pandemie ausschlaggebend gewesen. Sondern die hohe Verschuldung und schwache Werte zum Geschäftsprofil des Kantons ausschlaggebend.

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Die Fahne von Wallis auf einem Berg. - Keystone

Für den Kanton Basel-Landschaft («Mid AA») senkt die CS den Ausblick auf «negativ». Trotz verbesserter Ertragslage bleibe die Verschuldung des Kantons hoch. Denn die Behörden hätten die Pensionskasse ausfinanziert, so begründet die Bank den Schritt.

Fünf Kantone mit Bestnote

An der Spitze der Ratingskala stehen weiterhin die Kantone Zürich, Zug, Waadt, Nidwalden und Schwyz mit einem «AAA»-Rating. Am unteren Ende der Skala befinden sich die Kantone Jura, Tessin und Neuenburg. Diese Kantone haben aber immer noch ein sehr gutes Rating von «High A».

Kanton Nidwalden
Eine Fahne des Kanton Nidwalden (Symbolbild). - Keystone

Bei den von der CS bewerteten Städten zeigt sich ein ähnliches Bild wie im Kantonsrating. Auch hier nimmt die Bank keine Anpassungen vor. Nach wie vor die beste Benotung erhält die Stadt Zürich mit «High AA».

Gefolgt wird der Kanton von Bern und Winterthur mit einem «Mid AA»-Rating und Genf mit der Note «Low AA». Schlechter schneiden Lausanne mit «High A» und Lugano mit «Mid A» ab.

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