Die 24 Schweizer Kantonalbanken haben wegen der Coronakrise ein turbulentes Halbjahr hinter sich. Insgesamt konnten sie mehr verdienen als im Vorjahreszeitraum.
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Die ZKB ist eine der 24 Schweizer Kantonalbanken. Die wichtigste Ertragsquelle der Staatsinstitute bleibt das Zinsgeschäft. (Archivbild) - KEYSTONE
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kantonalbanken nahmen insgesamt einen Ertrag von 4,6 Milliarden Franken ein.
  • Zurück blieb ein kumulierter Reingewinn von 1,7 Milliarden im ersten Halbjahr.
  • Die wichtigste Ertragsquelle der Banken sind mit 60 Prozent das Zinsgeschäft.

Die Banken nahmen insgesamt einen Ertrag von 4,6 Milliarden Franken ein und damit 0,9 Prozent mehr. Während der Geschäftserfolg im ersten Semester um 3,8 Prozent auf 1,8 Milliarden zurückging, blieb ein kumulierter Reingewinn von 1,7 Milliarden. Dies entspreche im Vergleich zur Vorjahresperiode einer Steigerung von 4,6 Prozent, teilte der Verband Schweizerischer Kantonalbanken am Montag mit.

Mit einem Anteil von über 60 Prozent am Geschäftsertrag bleibt das Zinsgeschäft weiterhin die wichtigste Ertragsquelle der Kantonalbanken. Dabei seien die Negativzinsen nach wie vor eine zentrale Herausforderung, hiess es. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft ging im ersten Halbjahr um 0,3 Prozent auf 2,8 Milliarden zurück.

Auffällig ist das Ergebnis aus dem Handel: In der Summe verzeichneten die Kantonalbanken im Corona-Halbjahr einen Anstieg des Handelserfolgs um fast ein Drittel auf 528,7 Millionen. Dieser Geschäftsbereich sei innerhalb der Bankengruppe aber überaus heterogen und unterliege einer hohen Volatilität.

Besonderes Augenmerk auf Entwicklung der Kreditrisiken

Während des Corona-Lockdowns seien die Banken derweil stets in der Lage gewesen, den Bankbetrieb aufrechtzuerhalten. Wegen der Coronakrise liegt ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung der Kreditrisiken. Die Kantonalbanken bildeten – wo nötig – Rückstellungen und Wertberichtigungen. Gruppenweit seien netto ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen in Höhe von 65,5 Millionen neu gebildet worden.

Für den weiteren Jahresverlauf ist die Unsicherheit gross. Die Schweiz sei in eine schmerzhafte Rezession gefallen. Die Finanzmärkte seien volatil und die Zinsen dürften auf absehbare Zeit keinen markanten Anstieg erfahren. Die Institute seien jedoch «solide aufgestellt und gut gerüstet».

Über 18'500 Menschen arbeiten den Angaben zufolge in rund 620 Geschäftsstellen für die Schweizer Kantonalbanken. Der Marktanteil im Inlandgeschäft liegt bei rund 30 Prozent.

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