Kanton Tessin plant in vier Zonen im Maggiatal Schutzmassnahmen
Nach dem verheerenden Unwetter im Tessin sind umfangreiche Schutz- und Korrekturmassnahmen an der Maggia geplant.

Nach dem verheerenden Unwetter vor einem Jahr braucht es an der Maggia im Tessin Schutz- und Korrekturmassnahmen. Einerseits sollen die Wasserläufe genügend Raum erhalten, um bei Hochwassern weniger Schaden anzurichten. Andererseits müssen Siedlungen geschützt werden.
In vier Zonen im oberen Maggiatal seien Massnahmen geplant, erklärte der Vorsteher des Tessiner Amtes für Wasserläufe, Laurent Filippini, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Schutzmassnahmen brauche es im Siedlungsgebiet von Prato Sornico, und zwar dort, wo die Maggia die Eisbahn weggerissen hatte. Auch die Schule müsse vor künftigen möglichen Hochwassern geschützt werden. Wo nötig, würden Dämme am Rande der Auen- beziehungsweise der Überschwemmungszone errichtet, sagte Filippini.
Korrekturen entlang wichtiger Flussmündungen
Korrekturen seien zudem im Gebiet von Piano di Peccia entlang des Ausgleichsbeckens von Ofima und an der Mündung des Flusses Peccia und des Baches Soveneda geplant.
In Sant'Antonio di Peccia sollen landwirtschaftliche Flächen wieder nutzbar gemacht und der Ortskern soll geschützt werden, wie Filippini weiter erklärte. Dort müsse zudem den Wasserläufen ausreichend Raum für künftigen Wasser- und Sedimenttransport gegeben werden.
Weitere kleinere Massnahmen seien im unteren Lavizzaratal geplant, wo der Fluss Erosion verursacht habe. Konkret werde der Flusslauf dort, wo nötig, neu profiliert.
Schutzbauten sichern wichtige Verkehrswege
Dabei würden wichtige Güter- und Verkehrswege mit Schutzbauten gesichert – jedoch immer in Abstimmung mit der Wiedergewinnung von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, so Filippini.
Zusätzlich zu diesen Eingriffen läuft ein Umsiedlungsprozess für drei landwirtschaftliche Betriebe im Maggiatal, da diese sich in der sogenannten Gefahrenzone befinden.