

Kanton Bern muss Sion-Fan 10'000 Stutz wegen Schlägerei zahlen

Das Wichtigste in Kürze
- 2020 wurden 18 Männer nach einer Schlägerei in Polizeigewahrsam genommen.
- 13 davon wurden bei einer Anklage freigesprochen und werden vom Kanton Bern entschädigt.
Der Kanton Bern muss wegen einem Fussballfan in die Taschen greifen. Dies hat das Regionalgericht Oberland entschieden.
Was ist passiert? Kurz vor dem Spiel des FC Sion gegen den FC Thun am 26. Januar 2020 kam es zu einer Prügelei. Einige Männer haben nach Ausschreitungen zwischen den Fans einen Strafbefehl erhalten. Doch dagegen haben sich die Angeklagten gewehrt – mit Erfolg.
Am 16. Februar mussten mehrere junge Männer vor das Thuner Einzelgericht treten: Ihnen wurde Landfriedensbruch vorgeworfen. Das Urteil fällt der Richter mit vorhandenen Videos der Szenen vom Vorfall in der Innenstadt Thuns.
Überwachungskameras lieferten fehlende Beweise. Drei Männer konnten durch Filmmaterial aus einem Pub überführt werden, berichtete das «Thuner Tagblatt».
Drei Männer müssen Strafe zahlen
«Die Identifizierten haben sich an der öffentlichen Zusammenrottung beteiligt, um mit vereinten Kräften Gewalttätigkeiten zu begehen», so die Begründung des Gerichts. Da keine grösseren Schäden verzeichnet wurden, reduzierte der Richter die Geldstrafe für die drei Männer.
Die anderen 13 der Beschuldigten wurden freigesprochen und erhalten deshalb vom Kanton Bern eine Entschädigung. Das Regionalgericht entschädigte jeden mit 800 Franken wegen des vierstündigen Aufenthalts in Polizeigewahrsam.
Da einer der Männer einen Anwalt engagierte, erhielt dieser eine Entschädigung von 10'000 Franken.
Ebenfalls musste der Kanton Bern für alle Freigesprochenen die Verfahrensgebühr von 1400 Franken blechern.