Bei manchen Produkten wird vermerkt, dass Spuren von Milch enthalten sein kann. Sind diese Produkte überhaupt vegan?
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Am 1. November ist der Weltvegantag. - pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei manchen veganen Lebensmitteln steht, dass Spuren von Milch enthalten sein kann.
  • Bei der Zertifizierungsstelle gibt man Entwarnung.

Wer sich die Inhaltstoffe von veganen Lebensmittel – mit dem V-Label versehen – genauer anschaut, stolpert schnell über einen Hinweis wie «kann Spuren von Milch enthalten». Sind solche Produkte überhaupt vegan?

Bei der Zertifizierungsstelle Swissveg gibt man Entwarnung. «Es handelt sich auf jeden Fall um vegane Produkte», sagt Mediensprecherin Danielle Cotten. Der Hinweis komme daher zustande, dass vegane Produkte oftmals in nicht per se veganen Fabriken verarbeitet werden.

Zwar werden die Arbeitsgeräte nach dem Verwenden jeweils gereinigt, aber der Hinweis müssen wegen geltenden Gesetzen auf die Verpackung gedruckt werden. Das gelte auch, wenn sich ein Verarbeitungsgerät für nicht-vegan Speisen im selben Raum befindet. Dann könnten – theoretisch – auch Spuren übermittelt werden. «Man kann aber davon ausgehen, dass sich kein Tier in den zertifizierten veganen Produkten befindet», so Cotten.

Extra Brättli für vegane Sandwiches

Um die Zertifizierung zu überprüfen, werden in einem ersten Schritt von Swissveg alle Inhaltsstoffe analysiert. In einem zweiten Schritt werden vor Ort Kontrollen und Schulungen durchgeführt. Laut Cotten werden bei veganen Brötchen auch andere Schneidbretter verwendet. Die Zertifizierung gilt jeweils für ein Jahr und wird dann erneuert.

Bei Swissveg ist man überzeugt, dass es sich bei der veganen Ernährung um mehr als ein Trend handelt. «Die ökologischen und gesundheitlichen Aspekte der veganen Ernährung werden auch längerfristig überzeugen», so Cotten. Das Tierwohl sowie die heikle Komponente der Fleischindustrie wie Massentierhaltung würden ebenfalls ihren Teil dazu beitragen.

«Fleischessen geht gar nicht»

Auf die Frage, ob man bei Swissveg sich vegan ernähren müsse, entweicht der Mediensprecherin ein Schmunzeln: «Fleischessen geht gar nicht, das würde der Ausgangslage wiedersprechen.» Vegetarisch hingegen sein in Ordnung, aber: Nur jemand der neun Angestellten isst gelegentlich tierische Produkte. Alle andern seine vegan.

Heute Donnerstag ist der Welt-Vegan-Tag. Er wurde 1994 von einer britischen Organisation ins Leben gerufen. Veganer haben heute mehr zu feiern als je zuvor. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2017 ernähren sich in der Schweiz elf Prozent der Bevölkerung vegetarisch.

Drei Prozent gar vegan. Laut der Interessenvertretung der Veganer, Swissveg, nimmt die Zahl stetig zu. Die Detailhändler erweitern ihr Sortiment stetig mit vegetarischen und veganen Produkten. Bei Coop heisst es auf Nachfrage: «Die Nachfrage nach veganen Produkten nimmt stetig zu»

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