Justizminister Beat Jans besucht das jüdische Opfer eines brutalen Angriffs in Zürich.
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Justizminister Beat Jans. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Justizminister Beat Jans hat den orthodoxen Juden besucht, der vor rund einem Monat von einem 15-jährigen Jugendlichen in Zürich lebensbedrohlich verletzt wurde. Er wollte mit dem Besuch zeigen, dass eine derartige Tat nicht akzeptiert werden könne, sagte Jans in einem Radiointerview. «Ich habe mich unglaublich gefreut, dass er mir auf zwei Beinen entgegenkam», berichtete Jans im «Tagesgespräch» von Radio SRF.

Der Mann sei wieder unterwegs und auf dem besten Weg der Besserung. Der Jude sei Opfer einer schrecklichen Tat geworden, die man in aller Form verurteilen müsse. «Wir als Bundespolizeibehörde nehmen diese Tat sehr sehr ernst», sagte der Bundesrat.

Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus

Mit seinem Besuch habe er dem Verletzten zeigen wollen, «dass wir nicht akzeptieren können, was passiert ist», sagte Jans. Und er habe dem Juden Unterstützung von höchster Ebene zusagen wollen – einerseits, dass Rassismus und Antisemitismus auf Bundes- und Kantonsebene bekämpft werde, und andererseits, dass die Tat von Zürich genau angeschaut werde, damit so etwas nie wieder passiere.

Ein Grund für genaues Hinschauen und verstärkten Austausch mit den europäischen Behörden sei, dass der erst 15-jährige Täter klar angekündigt habe, dass er Menschen anderer Religionen töten wolle. Andererseits habe im Januar der sogenannte Islamische Staat (IS) aufgerufen, Menschen anderen Glaubens – Christen oder Juden – zu töten. «Möglicherweise ist der Vorfall in Zürich die erste Umsetzung dieses IS-Aufrufes in Europa», sagte Jans.

Tunesischer Jugendlicher verhaftet

Das sei mit ein Grund, dass auf Bundesebene sehr genau hingeschaut werde und der Austausch mit Europol, der europäischen Polizei, intensiviert werde. Es gehe darum, herauszufinden, ob es ein internationales Netzwerk gebe.

Am 2. März verletzte ein 15-Jähriger mit tunesischen Wurzeln in der Stadt Zürich einen orthodoxen Juden mit einer Stichwaffe lebensbedrohlich. Der Jugendliche wurde am Tatort festgenommen.

Die Zahl der Antisemitismus-Vorfälle in der Schweiz hatte nach dem Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres und dem Gegenschlag der israelischen Armee im Gazastreifen stark zugenommen.

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