Nach dem Femizid in Courfaivre (JU) im Oktober 2019 gründen Jurassier nun einen Verein im Kampf gegen die Tötung von Frauen. Der Verein heisst «Mel».
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Im Jahr 2021 gab es in der Schweiz bereits über 20 Femizide. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Frauen schützende Verein «Mel» wurde am Samstag offiziell ins Leben gerufen.
  • Ziel des Vereins ist es, Frauen vor Femiziden zu schützen und sie zu unterstützen.

Der Verein Mel ist am Samstag offiziell ins Leben gerufen worden. Er wurde als Reaktion auf den Femizid in Courfaivre (JU) im Oktober 2019 gegründet. Er unterstützt Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Zur Finanzierung der Aktivitäten ist der Verein auf Spenden angewiesen.

Der Verein Mel, Kurzform von Mélanie, dem Vornamen des Opfers des Femizids, wird von der Schwester des Opfers präsidiert. Das Opfer wurde 2019 von ihrem Ehemann getötet.

Das Drama hatte weit über die Region hinaus bewegt. «Ich wollte nicht tatenlos zusehen, ich wollte etwas bewegen», erklärte Géraldine Marquis gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Vielseitige Unterstützung geplant

Der neue Verein bietet Betroffenen psychologische Unterstützung an. Er verfügt zudem über ein Alarmsystem: Eine Sicherheitsfirma kann bei Notrufen in Absprache mit der Polizei eingreifen. Schliesslich bietet der Verein auch Selbstverteidigungskurse an.

Die Organisation schätzt, dass sie bis 20'000 Franken pro Jahr benötigt, um Frauen in Not kostenlos Hilfe anbieten zu können. Sie versucht auch, geschützte Wohnungen für Frauen zu erwerben. «Viele Leute haben bereits gespendet», sagte die Präsidentin der Organisation.

Der Verein will sich nicht in die Arbeit von Polizei und Justiz einmischen, sondern wünscht sich eine Zusammenarbeit: «Alles geht zu langsam, obwohl es dringend ist.» Das betonte Marquis in Anspielung auf die steigende Zahl von Femiziden in der Schweiz.

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