Jubiläum! So feierte die Musikgesellschaft Oberried am Brienzersee
Während drei Festtagen feierte die Musikgesellschaft Oberried am Brienzersee ihr 125-jähriges Bestehen.
Es war, als hätte sich der Brienzersee selbst in Festlaune versetzt: Strahlend blau der Himmel, das Wasser funkelnd im Spätsommerlicht, die Berge als schützende Kulisse.
Vor diesem Panorama feierte die Musikgesellschaft Oberried am vergangenen Wochenende ihr 125-jähriges Bestehen – und mit ihr die ganze 450-Seelen-Gemeinde.
Was für Grossstädte ein Randereignis wäre, gerät hier am Seeufer des Brienzersees zum Höhepunkt des Jahres. 550 Besucherinnen und Besucher fanden an den drei Festtagen den Weg zum Fest.
Am Freitag eröffnete eine Rocknacht das Jubiläum – ausgelassen, laut, tanzend bis in die frühen Morgenstunden. Der Samstag stand ganz im Zeichen der offiziellen Feier: Festreden, Musik, Begegnungen.
Und am Sonntag schliesslich der Höhepunkt: Die Enthüllung der neuen Uniform. Vor vollen Bänken und mit grossem Applaus präsentierten die Musikantinnen und Musikanten ihren neuen Auftritt – ein Projekt von 50'000 Franken, getragen von Herzblut und Dorfgemeinschaft.
«Die Jungen zu gewinnen, ist unsere grösste Herausforderung»
Die Geschichte der Musikgesellschaft Oberried begann bescheiden: 1900 gründeten sieben Blasmusikfreunde den Verein, Proben fanden an verschiedensten Orten statt. Erst Jahrzehnte später kamen Fahne und Uniform hinzu.
Heute zählt die «Musig» 20 Aktive und zwei Ehrendamen – knapp, wie Präsident Matthias Bernhard einräumt, aber stark in der Ausstrahlung.
«Für mich ist die Musig ein Herzensprojekt», sagt Matthias Bernhard, 31 Jahre alt, aufgewachsen in Oberried, seit 19 Jahren dabei. «Ich bin im Verein gross geworden. Präsident zu sein, ist für mich auch ein Stück Dank an den Verein.»
Die Begeisterung für die Musik sei indes keine Selbstverständlichkeit mehr. «Die Jungen zu gewinnen, ist unsere grösste Herausforderung. Wir setzen auf Zusammenarbeit mit den Schulen – aber die Konkurrenz ist gross.»
Umso deutlicher wird die Bedeutung der Musikgesellschaft für das Dorf. «Wir sind der einzige Verein, der regelmässig etwas für die Gemeinschaft macht», so Matthias Bernhard.
Das spürt man: Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind voll Anerkennung, das Echo aus dem Gemeinderat ebenso.
Die Bilanz der Festtage könnte kaum positiver ausfallen. «Wir haben nur gute Rückmeldungen bekommen», so Bernhard. «Die Organisation lief reibungslos.
