Durchschnittlich kommt es alle zwei Tage zu einem Fischsterben in der Schweiz. An 73,1 Prozent aller Fischsterben zwischen 1990 und 2018 war der Mensch schuld.
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Ein Fischereiaufseher des Kantons Tessin fischt im Hitzesommer 2003 mit einem Fäumer an Sauerstoffmangel leidende Karpfen aus dem Muzzanersee bei Lugano. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/KARL MATHIS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Durchschnitt kommt es in der Schweiz alle zwei Tage zu einem Fischsterben.
  • Der Rekord stammt aus dem Hitzejahr 2003, als es zu 400 Fischsterben kam.

In der Schweiz kommt es durchschnittlich jeden zweiten Tag zu einem - mehrheitlich durch den Menschen - verursachten Fischsterben. Zwischen 1990 und 2018 gab es 3807 durch menschliches Fehlverhalten oder Versagen begründete Fischsterben.

Am Mittwoch wurde eine neue Publikation des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) veröffentlicht. Die 3807 Todesfälle entsprechen einem Anteil von 73,1 Prozent an sämtlichen Fischsterben in der Schweiz in diesen 28 Jahren. In lediglich 6,4 Prozent der Fälle sind natürliche Ursachen schuld am Tod von Fischen und Krebsen.

Fischsterben
Fischsterben. (Symbolbild) - Keystone

In jedem fünften dem Bafu von den Kantonen gemeldeten Fall konnte die Ursache nicht eruiert werden. Pro Jahr wurden gesamtschweizerisch im fraglichen Zeitraum durchschnittlich jeweils rund 180 Fischsterben gemeldet.

Gülle in Gewässer ist die häufigste Todesursache

Der häufigste Grund bei den von Menschen verursachten Fischsterben ist der Eintrag von Gülle in Gewässer (21,7 Prozent). Gefolgt von häuslich-industriellem Abwasser (10,2 Prozent), dem Eintrag von Öl oder organischen Lösungsmitteln (9,5 Prozent) und Zementwasser (5,9 Prozent). Oft stecken hinter den Vorfällen laut Bafu mangelnde Aufmerksamkeit und Sorgfalt sowie fehlendes Bewusstsein für die Toxizität von Stoffen.

Im rhein
Ein toter Fisch liegt auf dem Grund im Rhein. - Keystone

Allein aufgrund von natürlichen Ursachen kommt es relativ selten zu Fischsterben. Am häufigsten ist dafür Trockenheit mit 5,2 Prozent aller Fälle verantwortlich, gefolgt von Fischkrankheiten (0,7 Prozent) und Hitze (0,5 Prozent).

400 Fischsterben im Jahr 2003

Mit Abstand am meisten Fischsterben - rund 400 - produzierte das Hitzejahr 2003. In diesem Jahr war der Anteil an natürlichen Ursachen wegen der langandauernden Hitze überdurchschnittlich hoch. 74 Prozent der einheimischen Fischarten gelten heute als ausgestorben oder gefährdet.

Diese Zahlen sind der Publikation «Berechnung von Schäden bei Fischsterben in Fliessgewässern» des Bafu zu entnehmen. In einer Analyse der Jahre 2005 bis 2009 wurden 726 Fischsterben mit einer Schadensumme von rund einer Million Franken festgestellt. Dabei wurden lediglich von der Fischerei genutzte Fischarten berücksichtigt.

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