Nach seinem Jahr als Ständeratspräsident will sich Jean-René Fournier 2019 aus der aktiven Politik zurückziehen, die ihn 34 Jahre seines Lebens begleitet hat.
Ständerat Jean-René Fournier (CVP/VS) spricht während einer Pressekonferenz.
Ständerat Jean-René Fournier (CVP/VS) spricht während einer Pressekonferenz. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Jean-René Fourniers politische Karriere begann 1985 im Grossen Rat des Wallis.
  • 1995 wurde er zum Präsidenten des Kantonsparlamentes gewählt.

Er hat aus seinem Kleidungsstil ein Markenzeichen gemacht: Der Walliser CVP-Ständerat Jean-René Fournier sticht mit seiner Jacke im Stil eines bayerischen Jägers heraus. Bekanntheitsgrad erlangte Fournier auch, weil er dem Wolf im Wallis an den Kragen will.

Die Lodenjacke mit Stehkragen und Metallknöpfen verleiht ihm den Look eines Jägers. «Mit den Wolf-Affären wurde ich zum Jäger-Staatsrat schlechthin», erzählt das ehemalige Mitglied der Walliser Kantonsregierung im Gespräch mit der Agentur Keystone-SDA.

Fourniers politische Karriere begann 1985 mit seiner Wahl in den Walliser Grossen Rat. 1995 wurde er zum Präsidenten des Walliser Kantonsparlamentes gewählt. Dieses Amt markierte in seinen Augen den eigentlichen Start seiner politischen Karriere: «Ohne dieses wäre sie niemals so verlaufen», glaubt Fournier. Der Walliser gesteht aber auch ein, von «günstigen Umständen» profitiert zu haben.

«Ein unvergessliches Gefühl»

Zwei Jahre nach dem Grossratspräsidium war der damals erst 36-jährige Fournier als Kandidat für die Walliser Kantonsregierung im Gespräch. Innerhalb der Unterwalliser CVP waren aber zwei weitere, weitaus bekanntere Persönlichkeiten in den Startlöchern.

Während ihm Beobachter kaum eine Chance gaben, hielt Fournier vor 1200 anwesenden Personen eine Rede ohne grosse Phrasendrescherei, die mit ihren klaren Vorschlägen offenbar ins Schwarze traf. Fournier wurde jedenfalls entgegen der allgemeinen Erwartung auf Anhieb zum Kandidaten der CVP für den Regierungsrat nominiert, weit vor den anderen beiden Kandidaten. «Das war ein unvergessliches Gefühl, als dieses Resultat verkündet wurde», erinnert sich Fournier.

Der studierte Betriebswirtschafter und Major im Militär wurde 1997 in die Walliser Regierung gewählt und stand der Kantonsregierung während seiner zwölfjährigen Amtszeit zweimal vor. Seine direkte Sprache, insbesondere in Bezug auf das Dauerthema Wolf, brachte dem CVP-Staatsrat neben Zuspruch auch viel Kritik ein.

Illegal geschossener Wolf als Bürotrophäe

2011, zwei Jahre nach Ende seiner Amtszeit in der Walliser Regierung, wurde alt Regierungsrat Fournier vom Bezirksgericht Sitten wegen Verletzung des eidgenössischen Jagdgesetzes zu einer bedingten Strafe verurteilt. Das Gericht verknurrte ihn zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit.

Der Grund: Fournier hatte 2006 als Regierungsrat den Abschuss eines Wolfes genehmigt und einer Einsprache des WWF die aufschiebende Wirkung entzogen. Der Wolf aus dem Chablais, der rund 30 Schafe gerissen hatte, wurde im November 2006 abgeschossen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Die MitteStänderat