In Bern findet das 45. Internationale Jazzfestival statt. Star-Pianist Monty Alexander (76) gehört an der diesjährigen Ausgabe zu den Stargästen.
Monty Alexander
Der jamaikanische Jazz-Pianist Monty Alexander gehört am diesjährigen Jazzfestival in Bern zu den Stargästen. - Remo Neuhaus
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Internationalen Jazzfestival in Bern sind Musiker aus der ganzen Welt zu hören.
  • Zu Gast war unter anderem der jamaikanische Jazz-Pianist Monty Alexander.
  • Der Star-Jazzer spricht über seine ersten Live-Auftritte seit der Corona-Pandemie.

Monty Alexander ist schon fast Stammgast am Berner Jazzfestival. Erstmals besuchte der in New York lebende Jamaikaner Bern im Jahr 1984. Seither kommt Alexander regelmässig zu Besuch in die Bundesstadt.

Im Interview mit Nau.ch spricht der 76-Jährige über ein leeres New York, Konzerte mit Maskenpflicht und seine spezielle Anreise in die Schweiz.

Nau.ch: Mister Alexander, Sie führen dieses Interview nicht vor der Kamera und nur am Telefon. Schade.

Monty Alexander: Ja. Aber ich bin im Moment sehr vorsichtig, was den direkten Kontakt mit anderen Menschen angeht. Wenn möglich, verzichte ich auf Begegnungen, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Monty Alexander
Zum ersten Mal trat Monty Alexander 1984 in Bern auf. Mittlerweile ist der in Jamaika geborene Jazz-Pianist schon fast Stammgast in der Bundesstadt. - Remo Neuhaus

Es ist wichtig, dass wir die Lage ernst nehmen. Es handelt sich schliesslich um eine Pandemie, weshalb wir zum Teil auch streng sein müssen.

Nau.ch: Das ist verständlich. Sie sind aus New York angereist, wo Sie auch wohnen. Wie ist die derzeitige Lage dort?

Monty Alexander: Normalerweise ist New York eine pulsierende Stadt voller Leben. Als sich das Virus aber ausbreitete, wurden viele Leute ängstlich und sind weggegangen. Mittlerweile öffnet sich die Stadt langsam wieder. Aber es ist noch immer ein sehr seltsames, leeres New York.

Nau.ch: Sie haben in Bern Ihre ersten Live-Konzerte seit dem Lockdown gehabt. Wie hat sich das angefühlt?

Monty Alexander: Es war trotz Maskenpflicht ein wunderbares Gefühl. Musik ist für mich die Nahrung des Lebens. Sie gibt den Menschen ein Gefühl der Hoffnung – insbesondere in schwierigen Lagen wie jetzt. Deshalb stoppen uns die Masken auch nicht, unsere Leidenschaft auszuleben.

Monty Alexander
Monty Alexander ist regelmässig zu Gast in der Schweiz. 2016 trat er am Jazzfestival in Montreux auf. - Keystone

Nau.ch: Haben Sie auch eine Maske während der Auftritte getragen?

Monty Alexander: Selbstverständlich, das ist für mich keine Frage. Wenn ich jemanden ohne Maske gesehen hätte, hätte ich ihm gesagt, er solle sie auf der Stelle anziehen – natürlich auf eine diplomatische Art und Weise. Aber in der Schweiz ist das nicht notwendig. Ihr respektiert einander, was euch auch so erfolgreich macht.

Nau.ch: Mussten Sie nach Ihrer Ankunft in die Schweiz auch in Quarantäne?

Monty Alexander: In Quarantäne musste ich nicht, nein. Aber es gab auch für die Band und mich sehr strenge Auflagen. So war es uns während des gesamten Aufenthalts nicht erlaubt, das Hotel zu verlassen. Ausser natürlich für die Auftritte.

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«Trotz Maskenpflicht habe ich die Konzerte in Bern sehr genossen», sagt Monty Alexander gegenüber Nau.ch. - Remo Neuhaus

Beim Hinflug nach Zürich sind übrigens nur sechs Personen an Board gewesen – und das auf einem Linienflug. Das war schon sehr speziell, machte mir aber eigentlich nichts aus, da meine Frau und ich wie Königin und König behandelt wurden (lacht).

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