Instabiler Felsbereich verschärft Gefahrenlage in Brienz GR
In Brienz GR hat sich die Felssturzgefahr erneut verschärft. Ein instabiler Felsrücken bewegt sich bis zu 45 Zentimeter pro Tag, weitere Abbrüche sind möglich.

Ein instabiler Felsbereich hat die Gefahrenlage in Brienz GR innert weniger Tage verschärft. Daher waren die Zutrittsmöglichkeiten für die Evakuierte zum Dorf in den letzten Tagen unregelmässiger als bisher, wie es im Informationsbulletin zum Brienzer Rutsch vom Donnerstag heisst.
Der instabile Bereich befindet sich am Fuss des Plateaus direkt über der Schutthalde. Innerhalb von wenigen Tagen begann sich ein Felsrücken auf bis zu 65 Zentimeter pro Tag zu beschleunigen. In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober kam es dann zu einem Felsabbruch auf die Schutthalde, wie es im Bulletin heisst.
Seither ist die Geschwindigkeit des instabilen Felsrückens zwar etwas zurückgegangen. Da sie aber vor 45 Zentimeter pro Tag beträgt, werden in den nächsten Tagen weitere Felssabbrüche erwartet.
Weitere Verschärfung der Lage durch Niederschläge
Aufgrund der ungewissen Lageentwicklung konnte der Frühwarndienst in den letzten Tagen jeweils erst am Nachmittag entscheiden, ob der Zutritt zum Dorf am Folgetag möglich ist. Da für den Sonntag mit stärkeren Niederschlägen zu rechnen ist, kann eine weitere Verschärfung der Gefahrenlage nicht ausgeschlossen werden.
Daher ist es unsicher, ob in den kommenden Wochen das Dorf begehbar ist. Falls der Zutritt am Samstag möglich ist, empfiehlt der Gemeindeführungsstab, den Tag für anstehende Wintervorbereitungen zu nutzen. Die beiden Brienzer Landwirtschaftsbetriebe haben aufgrund der unsicheren Entwicklung die Nutztiere in ihre Winterquartiere ausserhalb des Dorfs gebracht, wie es weiter heisst.
Aufgrund der Bergsturzgefahr wurden die rund 80 Einwohnerinnen und Einwohner von Brienz GR im Herbst 2024 evakuiert. Sie können ihre Häuser je nach Lage während vorgegebener Zeitfenster betreten.






