Auch die Schweizer Gastrobetriebe bekommen die Inflation zu spüren. Sie haben ihre Preise bereits erhöht – und planen weitere Aufschläge.
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Die Inflation macht sich jetzt auch in den Beizen bemerkbar. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Inflation ist längst auch in der Schweiz angekommen.
  • Getränke und Lebensmittel werden teurer – das spüren auch die Gastrobetriebe.
  • Sie haben einige Preise bereits erhöht und planen weitere Aufschläge.

Der Einkauf von Gütern des täglichen Lebens geht in der Schweiz langsam ganz schön ins Geld. Das macht sich auch in den Beizen bemerkbar: Die Betriebe haben aufgrund der Inflation ihre Preise für Menus und Getränke erhöht.

So etwa Michel Gygax, Geschäftsführer der KG Gastrokultur GmbH in Köniz BE: «Ja, die Inflation bereitet mir Sorgen», sagt er auf Anfrage von Nau.ch. «Wie alle anderen müssen auch wir die Preise erhöhen. Allerdings probieren wir, dies so moderat wie möglich zu machen.»

Konkrete Zahlen kann er nicht nennen. Denn: Man müsse da jeden Fall individuell betrachten – zudem komme es auch immer auf den einzelnen Betrieb an. Seine Firma betreibt in und um Bern insgesamt fünf Restaurants.

Was Gygax aber bestätigt: «Bei bestimmten Angeboten haben wir die Preise bereits angepasst. Es dürfte auch zu weiteren moderaten Aufschlägen kommen.»

Menus kosten 50 Rappen mehr

Besonders stark bemerkt der Gastronom die Inflation unter anderem bei Fleisch, Gemüse, Kaffee, Bier und Wein. «Wir arbeiten nicht mit der Industrie zusammen und schauen deshalb mit den einzelnen Produzenten direkt», erklärt er.

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Wegen der Inflation werden Kaffee und Co teurer – die Beizen reagieren.
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Auch Fleisch und Gemüse kosten inzwischen mehr.
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Die Gastrobetriebe haben bereits Preiserhöhungen durchgeführt. (Symbolbild)
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Einige Betriebe klären noch ab, ob und um wie viel sie ihre Preise steigern wollen. (Symbolbild)
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So etwa die Vegi-Restaurantkette Tibits – sie befindet sich aktuell noch im Evaluationsprozess, wie sie auf Anfrage sagt.

«Wenn ein kleiner Winzerbetrieb vielleicht ein paar tausend Flaschen Wein produziert, muss er schnell einmal den Preis aufschlagen. Dann wird eine Flasche halt vielleicht zwei Franken teurer.»

Ein ähnliches Bild zeichnet Irene Baumann vom «Rössli» in Flawil SG. «Wir haben unsere Preise bereits erhöht und müssen dies allenfalls nochmals tun», sagt sie zu Nau.ch. Es sei aber nur ein moderater Anstieg: «Im Schnitt reden wir von 50 Rappen pro Menu.»

Frittieröl wegen Inflation doppelt so teuer

Baumann bemerkt die Inflation bei den Einkäufen stark. «Frittieröl hat teilweise eine Preissteigerung von 100 Prozent erfahren», berichtet sie. Es gebe auch immer mehr Güter, die nicht oder nur mit langen Wartefristen verfügbar seien. Betroffen seien beispielsweise Senf oder Toastbrot.

Auch zu kämpfen hat die Gastronomin mit steigenden Energiekosten: «In Zukunft wird die ganze Versorgung für Heizen und Beleuchtung eine grosse Herausforderung.»

Gehen Sie auch bei höheren Menupreisen noch in die Beiz?

Die Restaurantkette Tibits mit schweizweit elf Restaurants geht derzeit ebenfalls über die Bücher. Auf Anfrage von Nau.ch heisst es: «Wir sind, was die Effekte von Inflation auf Güterbeschaffung angeht, noch inmitten des Evaluierungsprozesses.» Deshalb wolle man sich aktuell nicht konkret dazu äussern.

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