Weil die Kapazitäten ausgeschöpft sind, will Oberrieden ein Container-Provisorium für die Betreuung errichten. Einige Eltern sind deswegen empört.
Oberrieden
Hier neben der Schule in Oberrieden soll das Betreuungs-Provisorium errichtet werden. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Oberrieden wird ein Container-Provisorium für die Betreuung der Schüler aufgestellt.
  • Einige Eltern sind empört, dies sei unwürdig.
  • Der Elternvereins-Präsident beschwichtigt, in anderen Gemeinden gebe es auch Container.

In der Gemeinde Oberrieden ZH stösst die schulergänzende Betreuung an ihre Grenzen. Deshalb wird ab kommendem Sommer ein Container-Provisorium hingestellt, in dem 20 Kinder betreut werden können. Die Eltern sind davon aber nicht begeistert.

Die Prognosen hätten den Zuwachs in Oberrieden nicht so vorhergesagt, begründet Schulpräsident Janek Lobmaier gegenüber der «Zürichsee-Zeitung». In den letzten Jahren habe man noch leere Räume in den bestehenden Gebäuden genutzt. Doch jetzt sei man an einem Punkt, an dem «diese Pflästerlipolitik» nicht mehr funktioniere.

Oberrieden
Die Schule Kirchstrasse in Oberrieden stösst an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb ist ein Container-Provisorium geplant. - Nau.ch

Bei einigen Eltern komme das Container-Provisorium nicht gut an, weiss der Schulpräsident. Gewisse würden es als «für ihre Kinder unwürdig» empfinden. «Dabei hat die Schule keine andere Wahl.» Mit dem Provisorium könne man die Kinder, die den Platz bräuchten, betreuen.

Der Container, der die Gemeinde rund 112'000 Franken kostet, soll am Rande des Kiesparkplatzes beim Sekundarschulhaus Kirchstrasse aufgebaut werden. Damit ist er nahe genug am regulären Hort, dass der reguläre Spielbereich auch genutzt werden kann.

Elternverein-Präsident: Wort Container ist nicht gut gewählt

Auch Nikolaus Dopler sieht im Container nicht die optimale Lösung. Der Präsident des lokalen Elternvereins sagt aber auch, dass es nicht fair wäre, wenn einige Kinder keine Betreuung erhielten. Er findet, das Wort Container sei wegen möglicher negativer Assoziationen nicht gut gewählt worden. «Eigentlich ist es einfach ein Provisorium», viele andere Gemeinden würden dies ebenfalls nutzen.

Was halten Sie davon, dass Kinder in einem Container-Provisorium betreut werden?

Das Provisorium soll bis zum Beginn des Schuljahrs 2026/27 genutzt werden. Dann, so das Ziel der Gemeinde Oberrieden, soll die langfristige Lösung bereitstehen. Für dieses Projekt wurden rund 2,6 Millionen Franken eingeplant.

In den nächsten drei Jahren aber muss der Container reichen – sollte er denn zeitgemäss errichtet werden können. Denn gegen das Provisorium können noch Einsprachen erhoben werden, wodurch es zu Verzögerungen kommen könnte.

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