220 Diplomaten aus Russland sind derzeit in der Schweiz akkreditiert. 70 von ihnen dürften für den russischen Geheimdienst tätig sein.
Russland.
Russland hat wohl 70 Spione in der Schweiz platziert. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem Nachrichtendienst des Bundes dürften 70 russische Spione in der Schweiz sein.
  • Er geht davon aus, dass rund ein Drittel der Diplomaten für den Geheimdienst arbeiten.
  • Der Druck auf die Schweiz könnte damit international wachsen.
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Rund ein Drittel der in der Schweiz akkreditierten russischen Diplomaten dürfte für den Geheimdienst Russlands tätig sein. Dieser Ansicht ist der Nachrichtendienst des Bundes (NDB).

In Zahlen ausgedrückt: Unter den in der Schweiz registrierten 220 Diplomaten dürften sich 70 Spione befinden, wie der «SonntagsBlick» schreibt. «Hinzu kommen Informanten, Quellen, Offiziere unter nicht offizieller Tarnung». Zugleich handle es sich um Personen, die nur kurz für einen Auftrag in die Schweiz reisen würden. Dies berichtet der NDB gegenüber dem «Blick».

Die europäischen Staaten hätten die Bedrohung durch Russland wegen Spionage nachhaltig verringert, die Schweiz dagegen nicht.

Gleichbleibende Bedrohung durch verbotene russische Nachrichtendienste

Sollte Russland Aktivitäten in die Schweiz verlagern, dürfte der Druck auf die Schweiz international rasch steigen. Denn: «Die Schweiz könnte somit unter Druck kommen, sich den administrativen Fernhaltemassnahmen anderer europäischer Staaten anzuschliessen». Dies, um von russischen Nachrichtendiensten «nicht als Einfallstor nach Europa missbraucht zu werden.», so der NDB.

FDP
FDP-Präsident Thierry Burkart fordert bei Personen, die «nachweislich nachrichtendienstlich tätig sind», die Aufhebung der diplomatischen Immunität. - Keystone

Dasselbe gelte, sofern Russland die Schweiz als Ausgangspunkt nutze, um die Massnahmen der anderen Schengen-Staaten zu umgehen. Trotzdem stellt der NDB klar, dass sich die Bedrohung durch verbotene russische Nachrichtendienste in der Schweiz nicht verändert habe.

Erstaunt Sie die Vermutung des Nachrichtendienstes?

FDP-Präsident Thierry Burkart hingegen will hart durchgreifen. Er fordert, dass «die diplomatische Immunität aufgehoben wird und sie damit faktisch ausgewiesen werden». Gemeint sind Personen, «die nachweislich nachrichtendienstlich tätig sind».

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