9200 Zürcher Wohnungen gehören der Stadt – sie werden günstig vermietet. Trotz neuer Verordnung wohnen dort noch immer Mieter mit viel Geld.
Eine Wohnungsabnahme in Zürich.
Eine Wohnungsabnahme in Zürich. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich leben noch immer Grossverdiener in günstigen Stadtwohnungen.
  • Die Stadt hat auf Anfrage der FDP Zahlen und Fakten veröffentlicht.

Vor vier Jahren kam ans Licht, dass in Zürich zahlreiche Grossverdiener und sogar Millionäre zu günstigen Konditionen in Stadtwohnungen hausen. Es dauerte drei Jahre, bis eine neue Verordnung stand. Der FDP reichte das noch nicht. Sie wandte sich im März in einer schriftlichen Anfrage an den Stadtrat.

Dieser hat die Fragen nun beantwortet und dabei interessante Zahlen und Fakten veröffentlicht, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. So weisen 159 Mieter ein steuerbares Einkommen von mehr als 230'000 Franken aus – ein Haushaltseinkommen, das klar über der Limite liegt. Diese haben jedoch keine sofortige Kündigung zu befürchten. Der Grund: Die neue Verordnung sieht eine Übergangsfrist von fünf Jahren vor.

Menschen an einer Wohnungsbesichtigung in Zürich.
Menschen an einer Wohnungsbesichtigung in Zürich. - Keystone

Über 1000 Mietverträge sind älter als 20 Jahre

Die Stadt besitzt rund 9200 Wohnungen, von denen etwa 2200 mit öffentlichen Mitteln subventioniert sind. Diese Wohnungen sind von der neuen Verordnung nicht betroffen, sie unterliegen bereits einer Einkommenslimite. Nicht aber die restlichen 7700 Wohnungen, welche die Stadt ebenfalls günstig vermietet. Sie verlangt nur so viel wie nötig, um die Kosten zu decken.

Rund 3500 Mietverträge sind älter als zehn Jahre, 1300 sogar älter als 20 Jahre. Aufgrund der Verordnung muss der Stadtrat nun ein Mietreglement erlassen. Beides zusammen soll auf den 1. Januar 2019 in Kraft treten.

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