Schweizer Apotheken melden vermehrt Fälle, in denen Jugendliche Hustensaft zwecks Rauschmittelkonsums kaufen wollen. Das darin enthaltene Codein wirkt berauschend und kann zu einer schweren Sucht führen.
gambia
Jugendliche dröhnen sich vermehrt mit Hustensaft zu. (Symbolbild) - pixabay
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Jugendliche berauschen sich des öfteren mit Hustensaft.
  • Das darin enthaltene Codein kann zu einer schweren Sucht führen.
  • Apotheken melden vermehrt Missbrauchsfälle.

Hustensaft anstatt Alkohol – dieser Trend hat sich unter Jugendlichen durchgesetzt. In vielen Hustensäften ist der Wirkstoff Codein enthalten, der in grossen Mengen berauschend wirkt und sich ähnlich wie Alkohol verhält. Solche Hustensäfte können bei falschem Gebrauch schnell zu einer schweren Sucht führen. Besonders heikel ist das Thema für Apotheken, denn diese Hustensäfte sind nicht rezeptpflichtig.

Urs Künzle, St.Galler Kantonsapotheker, sagt im Interview mit «TV Ostschweiz»: «Alleine im letzten Jahr hatten wir fünf oder sechs Meldungen von Apotheken, die in Zusammenhang mit einem Missbrauch standen. Das ist verglichen mit anderen Sachen eine sehr grosse Zahl.»

Angesichts der anhaltenden Grippewelle (Nau berichtete) gilt also eine besondere Achtsamkeit in Bezug auf potentielle Missbräuche. Eine beliebte Ausrede sei das kranke Grosi, sagt Andreas Alther von der Sternen Apotheke in St.Gallen. Obwohl der hohe Andrang an Patienten das Aufdecken von Schwindlern erschwert, hat man schon ein Schema entwickelt: «Wir haben ein Näschen dafür, ob die erzählte Geschichte wahr ist oder eher nicht», sagt Alther.

Ad
Ad