Die Migros-Reisetochter schliesst das vergangene Geschäftsjahr mit mehr Umsatz und weniger Betriebsgewinn ab. Der Brexit und Airline-Pleiten sollen Schuld sein.
Das Logo von der Hotelplan Group am Haupsitz.
Die Hotelplan Group macht im Jahr 2017/2018 Verluste. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hotelplan-Group schliesst das Jahr 2017/2018 mit Einbussen ab.
  • Der Brexit, Airline-Konkurse und die WM 2018 drückten den Gewinn nach unten.

Die Migros-Reisetochter Hotelplan Group hat im vergangenen Jahr trotz mehr Umsatz einen Rückgang beim Betriebsgewinn hinnehmen müssen. Aufs Ergebnis schlugen die Folgen des Brexit, Konkurse von Fluggesellschaften, der Jahrhundertsommer und Abschreiber.

Der Betriebsgewinn (EBIT) im Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende Oktober) sei tiefer ausgefallen als im Vorjahr, gestand Gruppenchef Thomas Stirnimann vor den Medien in Zürich ein. Damals war die Hotelplan Gruppe mit einem EBIT von 5 Millionen Franken erstmals nach einer Reihe von Jahren mit Verlusten wieder in die Gewinnzone vorgestossen.

Ob nun Hotelplan erneut in die Verlustzone abgerutscht sei, wollte Stirnimann nicht bekannt geben: Dieses Privileg habe die Konzernmutter Migros. Diese gibt die Gewinnzahlen am 26. März bekannt. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sei solide. «Wir haben uns gut geschlagen», sagte der Gruppenchef.

Mehr Umsatz

Dagegen kletterte der verrechnete Umsatz um 5,2 Prozent auf 1,45 Milliarden Franken. Damit hat die Hotelplan-Gruppe die Verluste aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr 2016/17 wieder ausgeglichen. Damals war der verrechnete Umsatz um 3,9 Prozent auf 1,38 Milliarden geschrumpft nach dem Verkauf von Hotelplan Italia und dem markant schwächeren englischen Pfund als Folge des Brexits.

Hotelplan bringt hauptsächlich englische Skitouristen mit Charterflügen in die Alpen. Dort mietet der Reiseveranstalter Hotels und Chalets und betreibt sie mit eigenem Personal aus Grossbritannien. Der verrechnete Umsatz von Hotelplan UK stieg um 6,7 Prozent auf 340 Millionen Franken. Allerdings wirkte sich der Konkurs der britischen Fluggesellschaft Monarch Airlines negativ aus.

Traumsommer und WM dämpfen Buchungen

Die grösste Sparte, Hotelplan Suisse, hatte ebenfalls zu kämpfen. Der Traumsommer habe die Leute eher davon abgehalten, in die Ferien zu fliegen. Zudem herrschte während der Fussball-WM eine Buchungsflaute, weil die Menschen die Spiele zu Hause sehen wollten. Die Zahl der Passagiere bei Hotelplan Suisse sank um 2,5 Prozent.

Dennoch stieg der Umsatz um 3,1 Prozent auf 601,2 Millionen Franken. Das sei dem Umstand zu verdanken, dass erstmals seit Jahrzehnten die Durchschnittspreise wieder etwas gestiegen seien, sagte Stirnimann. Die Kunden hätten teurere Hotels gebucht und seien länger in den Ferien geblieben. Zu schaffen machten Hotelplan Suisse die Pleiten der Berner Fluggesellschaft Skywork und der zypriotischen Cobalt Air.

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