So belebt war die Herrengasse im Dorfkern von Schwyz vermutlich noch nie. Eine Hirschkuh rannte durch den Chilbimarkt und wurde vom Wildhüter erlegt.
Hirsch
Eine Hirschkuh im Freien. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Hirschkuh rannte am Montag durch den Chilbimarkt in Schwyz.
  • Das Tier war sehr krank und wurde vor Ort vom Wildhüter erlegt.
  • Weshalb das Tier die Menschennähe suchte, ist fraglich.

In Schwyz herrscht derzeit reger Betrieb. Der Chilbimarkt lockt täglich Hunderte von Menschen an. Am Montag bot sich den Besuchern jedoch eine besondere Attraktion. Eine Hirschkuh rannte am Mittag plötzlich in die Menschenmenge. Doch dem Tier ging es nicht gut, wie Annemarie Sandor gegenüber Nau erklärt. Die Leiterin des Amts für Natur, Jagd und Fischerei kann sich nicht erklären, weshalb die Hirschkuh den Weg ins Dorf fand.

Tiere sterben normalerweise alleine

Wie Sandor sagt, sei die Hirschkuh plötzlich mitten auf dem Dorfplatz erschienen, offensichtlich krank: «Sie war total abgemagert und hat aus der Nase geblutet». Als die Polizei erschien, rief diese prompt den Wildhüter. «Die Polizei hat den Platz geräumt und Blachen aufgestellt, damit die Leute nicht alles sehen mussten». Denn es sei schnell klar gewesen, dass das Tier erlegt werden musste. So gab ihm der Wildhüter einen leisen Gnadenschuss. 

Der Wildhüter habe das Tier danach untersucht und nicht nur Parasiten gefunden. «Die Hirschkuh hatte einen Tumor in der Gebärmutter und eine schwere Lungenentzündung», so Sandor. Vermutlich Alterserscheinungen, denn das Tier habe mit 15 Jahren ein stolzes Alter erreicht. Der Schuss habe das Tier also «von seinen schlimmen Qualen befreit». Doch fraglich ist für Annemarie Sandor, weshalb das Tier sterbend die Menschennähe aufsuchte: «Normalerweise ziehen sich Wildtiere zurück zum Sterben».

Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Jäger die wachsende Hirschpopulation nicht in den Griff kriegen. Dass die Tiere nun vermehrt in Dörfern auftauchen, glaubt Sandor jedoch nicht. «Das ist schon ein sehr aussergewöhnlicher Fall.» Die Hirsche seien normalerweise sehr scheu.

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