Die SP fordert beim Stadionprojekt auf dem Hardturm mehr gemeinnützige Wohnungen. Nur so könne die Vorgabe in der Gemeindeordnung erfüllt werden. Die linke Mehrheit im Gemeinderat könnte das Hardturm-Stadion deshalb zum Scheitern bringen.
Das Hardturm-Stadionprojekt «Ensemble» stiess vor zwei Jahren auf breite Zustimmung.
Das Hardturm-Stadionprojekt «Ensemble» stiess vor zwei Jahren auf breite Zustimmung. - stadt-zuerich.ch
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Hardturm-Stadionprojekt ist zum Spielball politischer Auseinandersetzungen geworden.
  • Die SP fordert, dass ,gemäss der Gemeindeordnung, ein Drittel der Wohnungen gemeinnützig sein sollen.
  • Gibt der Gemeinderat das Baurecht nicht frei, droht das Gesamtprojekt zu scheitern.

Jede dritte Wohnung in Zürich soll bis 2050 gemeinnützig sein. Das schreibt die Gemeindeordnung vor. Um diesem Ziel gerecht zu werden, müsse der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen beim neuen Hardturm-Stadion erhöht werden: Von 174 auf 258. Das wäre nämlich ein Drittel der total geplanten 774 Wohnungen.

Generell ärgern sich die Zürcher Sozialdemokraten darüber, dass die Stadt ihr Land für Private zur Verfügung stellt, welche dann eine möglichst hohe Rendite zu erreichen versuchen. Dem Quartier bringe das nichts, sagt Co-Präsidentin Gabriela Rothenfluh gegenüber der «NZZ».

Ein Stadion, zwei Wohnblöcke

Das «Ensemble»-Projekt wurde im Sommer 2016 von allen Seiten unterstützt. Zürich sollte endlich wieder ein anständiges Fussballstadion bekommen. Finanziert ausschliesslich durch Private.

Zwei Wohntürme mit rund 600 Wohnungen sind geplant.
Zwei Wohntürme mit rund 600 Wohnungen sind geplant.
Die SP fordert nun aber mehr gemeinnützigen Wohnraum.
Die SP fordert nun aber mehr gemeinnützigen Wohnraum.
Bis 2050 soll in Zürich gemäss Gemeindeordnung ein Drittel aller Wohnungen gemeinnützig sein.
Bis 2050 soll in Zürich gemäss Gemeindeordnung ein Drittel aller Wohnungen gemeinnützig sein.
Das Stadion könnte dank den Wohnungen ausschliesslich von Privaten finanziert werden.
Das Stadion könnte dank den Wohnungen ausschliesslich von Privaten finanziert werden.
Wegen der Forderung nach mehr gemeinnützigem Wohnraum steht nun das ganze Stadionprojekt auf dem Spiel.
Wegen der Forderung nach mehr gemeinnützigem Wohnraum steht nun das ganze Stadionprojekt auf dem Spiel.

Denn: Neben dem Stadion ist auch eine Siedlung mit zwei Hochhäusern geplant. 600 Wohnungen im mittleren Preissegment sollen entstehen. Das soll private Investoren anlocken. Die Stadt Zürich soll lediglich die Baurechte für das Land günstig abgeben.

Fortsetzung ungewiss

SP-Co-Präsidentin Rothenfluh lässt offen, ob ihre Partei das Gesamtprojekt würde scheitern lassen, falls der Anteil gemeinnütziger Wohnungen nicht erhöht würde. Die Gemeinderatskommission bereitet das Geschäft gegenwärtig vor. Im Zürcher Gemeinderat haben SP, die Grünen und die AL eine Mehrheit – und alle drei unterstützen die Forderungen. Das heisst: Lehnt der Gemeinderat die Baurechtsverträge ab, ist ein Scheitern des Projekts möglich.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SP