Heute Vormittag ist ein Rekrut der Grenadierschule in Isone TI auf einem Leistungsmarsch trotz Reanimationsversuchen verstorben.
Armeemarsch
Ein Rekrut verstarb am Dienstag auf einem Armeemarsch (Symbolbild). - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Rekrut der Grenadier-Rekrutenschule Isone TI ist auf einem Leistungsmarsch verstorben.
  • Er wurde leblos neben der Strecke gefunden.
  • Die Militärjustiz hat eine Untersuchung aufgenommen.
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Ein Rekrut der Grenadier-Rekrutenschule in Isone (TI) ist heute Morgen während einer Marschübung verstorben. Die Rekruten absolvierten nach einem Start im Zugsrahmen individuell auf einer Waffenplatzstrasse einen 6,5 Kilometer langen Leistungsmarsch. Dies berichtet die Armee.

Wie das «RSI» am Dienstagabend berichtet, handelt es sich beim Verstorbenen um einen 21-jährigen Mann aus dem Waadtland.

Isone TI
Die Wanderung ging durch das Gebiet von Isone TI. - Keystone

Nach der Zielankunft wurde einer der Rekruten vermisst und nach einer kurzen Suchaktion leblos neben der Strecke aufgefunden. Trotz Reanimationsbemühungen durch die Kader und einer rasch eingetroffenen Rega-Crew konnte der Rekrut nicht mehr wiederbelebt werden.

Die Militärjustiz hat eine Untersuchung aufgenommen.

15 Kilogramm-Packung und keine Masken

Wie Armeesprecher Stefan Hofer auf Anfrage von Nau.ch erklärt, trugen die Rekruten 15 Kilogramm Gepäck mit sich. Dies sei das übliche Gewicht für die «Packung» in der dritten RS-Woche, so Hofer weiter. Masken hätten die Grenadier-Rekruten keine anhaben müssen.

Die Angehörigen sind gemäss Armee informiert worden. Sie und die Kameraden des Verstorbenen werden von Care-Teams betreut. Die Armeeführung kondoliert den Angehörigen des Verstorbenen und ist in Gedanken bei ihnen.

Strenge Aufnahme-Kriterien

Grenadier kann nicht einfach jedermann werden. Nur sportliche junge Menschen werden für die Ausbildung ausgewählt, heisst es in einer Info-Broschüre der Armee. Die Eignungsprüfung dauert zwei Tage und die Aufnahmekriterien sind streng. Medizinische und psychologische Abklärungen sind Pflicht.

Acht Todesfälle aus medinizischen Gründen in 35 Jahren

In den letzten 35 Jahren ist es in der Schweizer Rekrutenschule zu mindestens acht Todesfällen aus medizinischen Gründen gekommen. Zuletzt verstarb im Jahr 2012 ein Rekrut in Bière VD nach einem plötzlichen Herzstillstand. 2009 ereilte in Airolo einen 19-Jährigen das gleiche Schicksal bei einem Fussballspiel.

An den Folgen einer Hirnhautentzündung verstarben bisher drei Rekruten. In zwei von diesen drei Fällen wurden alle Personen im Umfeld derselben Kaserne vorbeugend mit Antibiotika behandelt.

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