Gotthard-Stau: Wieso tut man sich das an?

Der Pfingst-Stau vor dem Gotthardtunnel ist zwar immer noch bemerkenswert lang, geht aber langsam zurück. Um 20 Uhr beträgt die Wartezeit noch eine Stunde und 50 Minuten. Wieso tut man sich das an? Der Verkehrs-Psychologe Rolf Jud hat eine Antwort darauf.

Ruhe bewahren, lautete heute das Credo vor dem Gotthard. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Der Stau vor dem Gotthard beträgt um 20 Uhr noch elf Kilometer.
Die Reisenden könnten sich gut auf solche Situationen einstellen, erklärt der Verkehrs-Experte.

Der diesjährige Pfingst-Stau hat Rekordwerte erreicht. Am Samstagnachmittag war der Gotthardtunnel wegen eines Pannenfahrzeugs dann auch noch gesperrt. Für die kurzfristige Sperrung des Tunnels war ein Camper, welcher liegengeblieben war, verantwortlich. Die stehende Autokolonne zwischen Buochs und dem Gotthard-Nordportal in Göschenen UR erreichte kurz nach Samstagmittag eine Länge von 28 Kilometer, was dem längsten Stau seit 19 Jahren entspricht, wie der Verkehrsinformationsdienst viasuisse mitteilte.

Gegen Abend ging der Stau dann deutlich zurück. Um 20 Uhr betrug die Wartezeit zwischen Erstfeld und Göschenen gemäss viasuisse noch eine Stunde und 50 Minuten. Die Fahrzeuge stauten sich auf einer Länge von elf Kilometern. Gegen 01:00 Uhr vermeldete «20 Minuten», der Stau habe sich nun definitiv aufgelöst.

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Doch wieso tut man sich das überhaupt an? Der St.-Galler Verkehrs-Pschologe Rolf Jud erklärte heute in einem Interview mit Radio SRF, dass die Reisenden dies einfach in Kauf nehmen würden. «Man kann sich auf solche Situationen einstellen. Die meisten Leute verhalten sich angepasst weil sie wissen: Irgendeinmal komme auch ich in den Süden». Seine Tipps für alle, die am Montag zurückfahren und sich wieder auf Stau einstellen dürfen: Ruhe bewahren, die Umgebung geniessen, interessante Gespräche führen und trotzdem den Verkehr im Auge behalten. Na dann, schöne Pfingsten!