Gletscherabbruch als aktuell grösste Gefahr
Im Walliser Lötschental ist die Situation weiterhin angespannt, da es immer wieder zu Abbrüchen am Berg und Gletscher kommt.

Im Bergsturzgebiet Blatten im Walliser Lötschental ist die Situation am Montag angespannt geblieben. Es gab immer wieder kleinere Abbrüche am Berg, aber auch am Gletscher, wie Josianne Jaggi vom Regionalen Führungsstab auf Anfrage sagte.
Die grosse Problematik bestehe weiter darin, dass der vorderste Teil des Birchgletschers abbrechen könnte, sagte Jaggi zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Rund 9 Millionen Tonnen Schuttmaterial würden auf den Gletscher drücken.
Und der Gletscher sei nach wie vor in Bewegung, zuletzt rund 2,5 bis 3,5 Meter pro Tag. Die grösste Gefahr sei aktuell, dass der Gletscher in einem Mal abbrechen könnte. Diese Ungewissheit bleibe.
Gefahr eines Grossereignisses bleibt bestehen
Die Experten könnten zurzeit jedoch nicht berechnen, wie viel Material auf ein Mal herunterkommen könnte. Am Kleinen Nesthorn sei die Situation im Vergleich zu den letzten Tagen «relativ gleich» geblieben. Auch am Berg gebe es immer wieder kleinere Abbrüche.
Das abgebrochene Gesteinsvolumen betrug zuletzt 3,5 Millionen Kubikmeter. Dass der Bergsturz in vielen kleinen Abbrüchen und nicht in einem «Grossereignis» erfolgt, beurteilten die Experten als ein günstiges Szenario.
Das grösste Sorgenkind ist momentan allerdings der Gletscher, der sich immer schneller talwärts bewegt. Das Dorf Blatten war vor einer Woche wegen der Bergsturzgefahr evakuiert worden. Rund 300 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.