Das Arbeitspapier der Genossenschaft Kalkbreite zur neuen Überbauung an der Zürcher Zollstrasse schlägt hohe Wellen - Homosexuelle und Ausländer sollen bevorzugt werden. Nina Schneider, Projektleiterin des Projektes «Zollhaus» nimmt Stellung zur Quotierung der Anwärter.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der neuen Überbauung der Genossenschaft Kalkbreite sollen Homosexuelle und Ausländer Vorrang haben.
  • Man wolle mehrfach-benachteiligten Personen eine Chance auf eine bezahlbare Wohnung geben.
  • Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund und Familien mit kleinen Kindern hätte im Kreis 5 abgenommen.

An der Zollstrasse im Langstrassequartier plant die Genossenschaft Kalkbreite das Projekt «Zollhaus». Bei der neuen Überbauung sollen laut dem «Tages-Anzeiger» unter anderem Homosexuelle und Menschen mit Migrationshintergrund bevorzugt werden. Die Genossenschaft setzt dabei auf Quoten: Die neue Siedlung soll über 33 Prozent Ausländer, fünf Prozent Arbeitslose und 5 Prozent LGBTIQ-Paare verfügen.

Mit den Quotierung soll eine gesunde Durchmischung erreicht werden, meint die Projektleiterin des neuen Projekts «Zollhaus», Nina Schneider. Es gehe aber vor allem darum, Menschen mit Eigenschaften, die im Stadtzürcher Wohnmarkt zu einer Benachteiligung führen könnten, für eine der Wohnungen zu berücksichtigen.

Diskriminierungsgrund «-ic»

In Zürich verfügen rund ein Drittel der Bewohner über ausländische Wurzeln, meint Schneider. «Menschen mit deutscher Herkunft werden aber nicht so diskriminiert, wie Menschen mit einem –ic im Namen oder einer dunkleren Hautfarbe.»

«Es gibt dreifache Diskriminierung.» - Nau

Die Genossenschaft wolle doppelt und dreifach Benachteiligte bevorzugen – also Menschen mit Migrationshintergrund und einem schlechten Einkommen, die vielleicht zudem gerade die Wohnung verloren haben. «Wir haben einen gewissen sozialen Anspruch.» Dasselbe sei der Fall bei LGBTIQ-Menschen. Wenn sich zwei Männer auf eine Zweizimmerwohnung bewerben, gehe der Vermieter automatisch von einem homosexuellen Paar aus, was zur Diskriminierung führen könnte.

«Es braucht ein Korrektiv»

Es sei zudem ein offener Kriterienkatalog, meint Schneider weiter. «Wenn wir eine Durchmischung wollen, braucht es ein Korrektiv, auf welches wir schauen müssen.» Vorerst würden die 84 freien Wohnungen sowieso den Genossenschafter*innen angeboten.

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